Album und Tour
Wallis Bird kommt mit "Architect" nach Wien
09.04.2014
Live kann man die irische Musikerin am 6. Mai in der Wiener Arena erleben.
Die Arbeit war zunächst zweitrangig: "Als ich nach Berlin zog, war ich mehr an Partys interessiert", erzählte die irische Sängerin und Gitarristin Wallis Bird in einem Interview mit der APA in Wien. "Für mich ist es wichtig gewesen, etwas erlebt zu haben, über das ich singen kann. Das Leben hatte also Vortritt." Danach sei die neue, am Freitag erscheinende Platte "Architect" schnell entstanden.
Hier eine kleine Hörprobe "Hardly Hardly"
Zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit
"Ich musste um die Häuser ziehen, leben", schilderte Bird. "Dabei habe zwar ich viel Arbeitszeit verloren und am Ende blieben mir sechs Monate, um eine Platte zu schreiben. Aber das war perfekt, weil ich gar nicht in Versuchung kam, zu lange über die Songs nachzudenken und alles nur komplizierter zu machen als notwendig. Die Platte hat sich eigentlich selbst geschrieben." Die 1982 im County Meath geborene irische Popmusikerin hat also ihren zwischenzeitlichen Wohnort London in Richtung Deutschland verlassen. "Mein Umzug nach Berlin hat vieles bei mir verändert", nickte Bird. Was die Musik betrifft, ist Dance zu einem Einfluss geworden. "Vor allem House. Es ging viel um Rhythmen, ums Tanzen. Ich habe meinen natürlichen Rhythmus an der Gitarre verändert, einen anderen Zugang gefunden, wie ich einen Beat schreibe."
Neue Platte kommt Liebeserklärung gleich
"Architect" sei eine Liebeserklärung. "Aber das will ich gar nicht an die große Glocke hängen", meinte Wallis Bird. Wie sie ihre bisherigen Arbeiten vergleichen würde? "Das Debüt hat ein Teenagergefühl vermittelt. Die zweite Platte war zorniger, hat meine Verwirrung ausgedrückt. Die dritte war entspannt und teilweise traurig. Nun wollte ich aber weder entspannt noch traurig sein. Ich wollte raus, die Welt sehen! Das neue Album hat daher viel mehr Energie." Veränderungen sind daher logisch und natürlich. "Einige Leute meinen ja, ich hätte mich komplett verändert", grübelte die Irin. "Aber ich finde nicht, dass dieses Album so extrem anders wäre als meine bisherigen Sachen. Ich bin immer noch die Gleiche."
Irin gastiert im Mai in Wien
Wallis Bird steht tatsächlich weiter für handgemachte, solide und unaufgesetzte Popmusik. Die Künstlerin hat stets auf Qualität gesetzt und nicht den schnellen Erfolg gesucht. "Ich bin eigentlich sehr froh, dass ich keinen Instant-Hit hatte, der mich über Nacht bekannt machte", betonte Bird. "Meine Karriere war bisher ein sehr langsamer Prozess. Mir ist lieber, die Leute hören sich meine Platte an, weil sie die Lieder mögen, und nicht wegen eines Hits. Wenn ich 70 bin, habe ich vielleicht zehn Zuhörer mehr als mit 30", lachte sie. Live kann man Bird am 6. Mai in der Wiener Arena sehen.
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
Info
Alle Informationen rund um das Wallis Bird Konzert erhalten Sie unter www.oeticket.com.