Pop-Aufreger
Amadeus Awards: Sieg & Ärger für Gabalier
30.04.2012Zwei Amadeus-Preise für Pop-Star, aber Gabalier war dennoch nicht zufrieden.
„Viermal bin ich ja schon leer ausgegangen, aber jetzt hat’s endlich doch noch geklappt. Scheinbar muss man erst den Echo gewinnen, um auch daheim anerkannt zu werden.“ Musik-Superstar Andreas Gabalier (27), durch sein ÖSTERREICH-Fan-Buch (siehe Story rechts) und die große Rekordtour erfolgreich wie nie, war gestern Abend auch der große Abräumer der 11. Amadeus Awards. Und der große Aufreger des Musik-Oscars!
Unmut
Im Wiener Volkstheater wurde der „Er-Volksmusiker“ (500.000 verkaufte CDs) mit den wohl diametralsten Preisen geehrt: als bester Live Act (die große ÖSTERREICH-Tour beweist es) und – sehr zu seinem Unmut – auch als Schlager-Star. Bei diesem Preis überlegte er lange, ob er ihn überhaupt annehmen sollte.
„Unfair!“
„Ich mache ja keinen Schlager und hatte in dieser Kategorie somit nichts zu suchen. Das war auch unfair gegenüber den vier anderen Nominierten, die so um ihre große Amadeus-Chance geprellt wurden“, kommentierte der Volks-Rock’n’Roller backstage.
Der unerwünschte Schlager-Preis war nicht der einzige Amadeus-Hohn auf den erfolgreichsten Musiker des Landes: In den Hauptkategorien Album und Single ging Gabalier leer aus. Auch weil er hier mit Sweet Little Rehlein und nicht mit seinem Rekord-Hit I sign a Liad für di (seit 84 Wochen in den Charts) nominiert wurde. Unverständlich!
So wurde völlig überraschend der 2010er-Hit Vo Mello bis ge Schoppornou als bester Song ausgezeichnet – und nicht etwa Hubert von Goiserns Brenna tuats guat. Goisern holte aber immerhin die Awards für Album und Pop/Rock.
Nur ein Stargast
Die Live Acts: Wolfgang Ambros sang seinen Scheidungs-Hit Ausg’lacht und Pop-Superstar Jason Mraz, der einzige internationale Stargast, intonierte Lucky. Im Unterschied zu den Trackshittaz und Hubert von Goisern spielte Gabalier nicht auf. „Er war nicht als Showact vorgesehen“, erklärt IFPI-Sprecher Thomas Böhm.
Der beste Live Act darf nicht live spielen – so etwas gibt es nur in Österreich!