Der Musikantenstadl-Nachfolger will weg von seinem Schunkel-Image.
Gelungener Einstand für Francine Jordi (38) und Alexander Mazza (42) mit der neuen Stadlshow im ORF. In Offenburg an der deutsch-französischen Grenze feiert die Nachfolgeshow von ORF, ARD und SRF für den Musikantenstadl vor 3.500 Live-Gästen ihre Premiere. Und eines gleich vorweg: An den Musikantenstadl erinnert nicht mehr viel. Vielleicht noch ein Paar Bierbänke für das Publikum und das Opening-Medley, zu dem ein Teil der Musiker, wie Marc Pircher, Peter Kraus, die Powerkryner, die Poxrucker Sisters und andere, vorgestellt wurde.
© Peter Krivograd
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Abwechslungsreich
Gleich der erste Act zeigte, was die neue Sendung sein will: eine junge, fetzige Show mit Anklängen an die Volksmusik und Kultur der Gastgeberländer, aber sonst junge, moderne Musik, die sowohl bei Feuerwehrfesten als auch in der alpin angehauchten Großstadtdisco die Massen zum Tanzen bringt.
DJ Ötzi präsentierte seinen neuen Hit I want to you to want me, eine Rocknummer aus den 1970er-Jahren der US-Band Cheap Trick. „Ich fühle mich zu Hause“, meinte DJ Ötzi, der vor 20 Jahren im Musikantenstadl einen seiner ersten großen Auftritte hatte. Später überraschte DJ Ötzi noch mit einem Duett mit Florian Silbereisen. Der wiederum präsentierte darüber hinaus seinen Hit Das Lied vom Rausch.
Wolfgang Fierek mit Sweet Home Bavaria zur Melodie von Sweet Home Alabama der US-Rocker Lynyrd Skynyrd, die Dorfrocker, die Powerkryner aus der Steiermark mit Sex Bomb – rockig, jung und fetzig ging es weiter. Der Musikantenstadl hat sich zum Rockpalast gewandelt.
Erst Jürgen Drews sorgte nach einer Stunde mit Heut schlafen wir in meinem Cabrio für die ersten echten Schlager-Töne in der Sendung, und bis zum ersten volkstümlichen Hit, Marc Pirchers Leider zu gefährlich, mussten die Stadl-Fans gar mehr als eineinhalb Stunden warten.
Die 320 Quadratmeter große und 16 Meter breite dreiteilige Bühne ist beeindruckend. Zwei große LED-Wände flankieren das zentrale Element, das neue Stadl-Haus, das eher einer Party-Lounge in einem modernen Alpenhotel gleicht. Insgesamt eine gelungene Premiere der Stadlshow, die mit deutlich mehr als den angesetzten 150 Minuten aber etwas zu lang ausfiel.