2003-2007

Carpendale: Seine (zu) lange Pause

12.06.2014

"Bestimmte Dinge sind mit einfach zu viel geworden", so Howard Carpendale.

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© Universal Music
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Der 13. Dezember 2003 ist ein schwarzer Tag für die Fangemeinde von Howard Carpendale. Damals verkündete er bei einem Konzert in Köln, dass er sich aus dem Showgeschäft zurückziehen wolle. In der Tat hörte man lange Zeit nichts von dem beliebten Sänger, bis er am erlösenden 17. September 2007 in der Johannes B. Kerner Show kundtat, doch wieder auftreten zu wollen. Doch wie genau, war es eigentlich zu den beiden Entschlüssen gekommen?

Wenn's am schönsten ist
„Ich dachte einfach, dass ich den Punkt erreicht habe, von dem ab es nicht mehr besser gehen konnte. Bestimmte Dinge sind mir einfach zu viel geworden. Dieser ständige Versuch, ein Produkt bekanntmachen zu müssen und das in einer rückläufigen Branche. Das hat genervt", so der Sänger in einem früheren Interview mit merkur-online.de. Es war also das, was viele Künstler im Laufe ihrer Karriere irgendwann einmal heimsucht, ein Gefühl der Ausgebranntheit.

Danach kam tiefes Loch
Doch kaum war der Druck weg, vermisste der heute 68-Jährige die Bühne auch schon wieder schmerzlich und viel sogar in eine Depression. Es kamen damals mehrere Dinge zusammen: Das Aufgeben seiner Leidenschaft, Probleme mit seiner Lebensgefährtin Donnice Pierce und dann auch noch die Schockdiagnose Multiple Sklerose. Sein Sohn Wayne habe ihn dann dazu überredet, aus den USA wieder nach Deutschland zurückzukehren und wieder Musik zu machen. Ein Antrieb, für den Carpendale Senior bis heute sehr dankbar ist.

"Aber ich habe festgestellt, dass ich das Leben als Musiker vermisst habe, gerade die Konzerte. Mir ist einfach klar geworden: Ich schade niemandem damit, also mach’ ich es", so der Grandseigneur der Musikwelt.

Vollblutmusiker
Seine selbstgewählte Auszeit hatte dennoch auch etwas Positives, wie er auch selbst meint: "Ich habe etwas erlebt, was ich vorher weniger erlebt habe: Respekt. Der war immer da, aber er hat sich nach der Pause immens vergrößert. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass durch meinen vorübergehenden Abschied klar wurde, dass ich den Beruf aus Leidenschaft mache und nicht wegen der Kohle. Ich kann auch ohne Musik leben, aber ich will es nicht. Das merken die Menschen."

Ohne Musik leben muss er auch gar nicht. Seinen Fans ist es so ohnehin viel lieber und so schnell wird sich Howard Carpendale auch nicht mehr von der Bühne und der Musik verabschieden. "Also im Moment habe ich keinen Grund über irgendwelche Abschiede oder einen Schlussstrich nachzudenken", erklärt der Vollblutmusiker.

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