Seit dem Erfolg seines neuen Albums fühlt sich Matthias Reim wie neu geboren.
Matthias Reim ist einer der berühmtesten Schlager-Sänger im deutschsprachigen Raum. Dabei wollte er eigentlich niemals einer werden. Mit seiner tiefen, kratzigen Stimme war der kernige Reim ohnehin immer eine Art Rockstar unter den Schlagersängern und träumt bis heute davon, mal ein Metal-Album zu veröffentlichen. Mit dem Stempel des Schlagerstars konnte er sich nie so richtig anfreunden - bis jetzt.
Wieder oben auf
"Es (Schlager, Anm.) war mein Leben lang eine Kategorie, bei der ich mich etwas geschüttelt habe. Aber es kam irgendwann der Punkt, an dem ich sagte: Dann ist es eben so", erläutert Reim im Interview mit Stern. "Dann ist es eben so" ist auch ein Zitat, dass seine jetzige Lebenssituation sehr gut zusammenfasst. Dabei hat er keinesfalls resigniert, sondern Frieden geschlossen. Seit dem Erfolg seines neuen Albums "Die Leichtigkeit des Seins", das nach 23 Jahren wieder die Chartspitze erreichte, und nach Jahren der Krise, hat man den Eindruck, einen völlig neuen, vollkommen in sich ruhenden Matthias Reim vor sich zu haben, der allen alten Ballast endlich von sich abwerfen will und das auch endlich kann.
Erfolg kam mit WM
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sieht er seinen größten Hit "Verdammt, ich lieb'd ich" nach wie vor als Geschenk des Himmels an. "Wenn ich ihn spiele, habe ich sie alle - von jung bis alt. Er ist meine ewige Fahrkarte in die Herzen der Menschen", so Reim. Nach seiner Aussöhnung mit dieser Etikette, hat der 56-Jährige auch eine Idee, warum Schlager derzeit wieder so hoch im Kurs steht. "Ich glaube, dass es 2006 mit der Fußball-WM anfing. Überall hingen die deutschen Wimpel. Die Deutschen haben erkannt: Wir sind ein cooles Volk, wir können feiern. Ich glaube, das hat den Menschen auch gezeigt, dass es deutsche Musik gibt, für die man sich nicht schämen muss." Und das tut Matthias Reim nach so vielen Jahren des Haderns endlich auch nicht mehr.