2025 wollen die Rolling Stones wieder nach Wien. Mit ihrer allerbesten Show! In den USA rocken sie damit gerade alles in Grund und Boden. oe24 war beim Sensations-Konzert in Las Vegas.
Den 60er feierten die Stones mit einer sensationellen Jubiläums-Tournee, mit der sie im Juli 2022 auch 60.000 Fans im Happel Stadion den Atem raubten. Im Vorjahr legten sie mit dem wild wütenden Spätwerk „Hackney Diamonds“ nach und sicherten sich damit Platz 1 der Jahrescharts. Und jetzt rocken die nimmermüden Oldies mit ihrer frisch frechen US-Tournee alles in Grund und Boden. oe24 war am Samstag beim Tourstopp in Las Vegas live dabei. Bei der besten Stones-Show aller Zeiten!
Vom Opener „Start Me Up“, den man nach einem brandneuen Intro-Video voll mit zerschmettertem Glas zündete, bis zum obligaten Finale „Satisfaction“ rockte man Im hochmodernen Allegiant Stadium, also dort wo im Februar Taylor Swift den Super Bowl Sieg ihres Herzblatts Travis Kelce mit einer überschwänglichen Liebesshow feierte, über zwei Stunden lang noch höher in den Rock-Olymp. Das ist - auch wenn der Toursponsor AARP, die "Amerikanische Vereinigung der Ruheständler“, anderes vermuten lässt - keine Rentner-Band: die Stones setzen nach wie vor den Trend.
Mick Jagger, seit Juli ja auch schon 80, tobte im juvenilen Dauersprint einem Zappelphilipp gleich vor einer 700 Quadratmeter großen Video-Kulisse rum und zeigte sich stimmlich auch bei Hochtönern wie „Miss You“ absolut am Punkt. Keith Richards, fünf Monate jünger, optisch jedoch deutlich verlebter, lieferte dazu für 50.000 Fans mit absoluter Hingabe seine berühmt schräg-gesetzten Töne („Paint It Black“).
Auch das gehört dazu - ebenso die seit Jahrzehnten eingeölte Dramaturgie, bei der man mehr auf Massentauglichkeit („Honky Tonk Woman“) als auf große Abwechslung („Like A Rolling Stone") setzt: In Vegas hatten die Stones endlich wieder 19 Songs auf der Setlist. 13 davon waren bislang noch bei jedem Konzert der aktuellen Tournee in Stein gemeißelt. Und dennoch ist vieles neu, denn erstmals seit der „A Bigger Bang Tour“ (2005/06) kam man auf ein aktuelles, wegweisendes Album zurückgreifen. Und die Stones machen das mit extrem viel Biss. Angetrieben von Drummer Steve Jordan, der ja seit 2021 den verstorbenen Charlie Watts ersetzt, polterte man durch die neue Hymne „Angry“ sowie die aggressive „Hackney Diamonds“ Perle „Mess It Up“. Dazu setzte man als Zugabe nach eine Gänsehaut-Version von „Sweet Sounds Of Heaven“ drauf.
Große Worte ja sowieso: Jagger, wie immer akribischst vorbereitet, scherzte bei einem halben Dutzend Kostümwechsel über Land
und Leute. „ihr seid das wildeste Publikum der Tour. Das heißt es sind wohl viele Leute aus Kalifornien da.“
Auch bei der bislang schwächsten „Fan-Wahl“ der aktuellen Tour, wo sich das von Keith Richards unter Jaggers Todesblicken viel zu früh gestartete „You Got Me Rocking“ gegen „All Down The Line“, „Live With Me“ und „Sad Sad Sad“ durch setzte: „Das war der einzige Song, den wir noch kennen!“
Nach dem unvermeidlichen Durchschnitts-Hadern „Tumbling Dice“, der wenigstens von bunten Casino-Videos begleitet wurde, dem ersten Mitsing-Highlight „You Can’t Always Get What You Want“ und der obligaten Band-Vorstellung („An der Gitarre - der Rembrandt des Roulette: Ronnie Wood“) durfte Keith Richards für die Tour-Premiere von „You Got The Silver“ und „Little T&A“ ans Mikrofon. „Ich freue mich hier zu sein. Ich freue mich überhaupt noch wo zu sein.“ Nach seiner Covid-Erkrankung war er somit erstmals wieder fit für 2 Songs.
Jagger ist ja ohnedies taufrisch und fuhr nach einer eindringlichen Rotlicht-Version von „Sympathy for the Devil“ beim großen Hit-Furioso zur absoluten Höchstform auf:„Miss You“, „Gimme Shelter“ oder das bereits zum 1.200 Mal (!) live angestimmt „Jumpin’ Jack Flash“ - ewigen Hymnen, die nichts an Faszination verloren haben. Das Grande Finale ja ohnedies nicht: „Satisfaction“ in einer XXL Version. Da lag sich ganz Vegas verbrüdernd in den Armen.
Die Stones sind auch im 62. Dienstjahr noch immer die „größte Band des Rock N’ Roll“. Die Generationen übergreifendste sowieso: In Vegas war vom Kindergarten Kind bis zum Greis alles dabei. Die lockere Geldbörse ebenso. Riesen-Ansturm auf die Merchandising Stände. Bei Hochpreis-Tickets von bis zu 799 Dollar erwies sich dabei das Tourshirt um wohlfeile 50 Dollar ja fast schon als Schnäppchen.
Satte 100 Millionen Dollar Gage cashen die Stones heuer für ihre 19 US-Konzerte ab. In Las Vegas waren sie jeden Cent wert. 2025 will man dann auch wieder in Europa abkassieren. Für das 18. und vermutlich nun wirklich letzte Österreich-Konzert hat man das Happel Stadion im Visier.
Ihr Vorprogramm aus Vegas spielt dort übrigens schon früher auf: The Pretty Reckless, die Band von „Gossip Girl“ Star Taylor Momsen heizt mit Hardrock-Hits wie „Make Me Wanna Die“ ja schon am 23. und 26. Juni vor AC/DC ein.
oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz bei den Stones in Las Vegas
Das war die Setlist der Stones in Las Vegas
Start Me Up
Get Off of my Cloud
Let’s Spend The Night Together
Angry
Like A Rolling Stone
You Got Me Rocking
Mess It Up
Tumbling Dice
You Can’t Always Get What You Want
You Got The Silver
Little T&A
Sympathy for the Devil
Honky Tonk Woman
Miss You
Gimme Shelter
Paint it Black
Jumpin’ Jack Flash
ZugabenSweet Sounds Of HeavenSatisfaction