Udo Jürgens: Seine letzten Stunden
22.12.2014
"Er war aufgestellt und wirkte fit", so Bandleader und Freund Pepe Lienhart.
Udo Jürgens ist tot. Diese tragische Meldung ereilte gestern (21. Dezember) Familie, Freunde und Fans des Ausnahme-Talents. Bei einem Spaziergang brach Jürgens plötzlich zusammen, sein Chauffeur Billy Todzo war bei ihm und versuchte, den Musiker mit einem Defibrillator zu reanimieren. Doch alle Hilfe kam zu spät. Auch Udos langjähriger Wegbegleiter und Bandleader Pepe Lienhard ist erschüttert. Nun berichtet er von den letzten Stunden, die er gemeinsam mit dem Austo-Star verbringen durfte.
Geschockt
Am Abend vor Udo Jürgens Tod saßen die beiden noch bei Udos Lieblingsitaliener in Weinfelden zusammen. "Udo war aufgestellt, wirkte fit", erzählt der 68-Jährige gegenüber Blick.ch. "Wir hatten einen sehr schönen, gemütlichen Abend. Er aß Pasta mit Steinpilzen, wir tranken eine Flasche Rotwein und sprachen über Politik, Weihnachten und unsere nächsten Auftritte. Beim Abschied umarmten wir uns noch einmal fest und schauten uns in die Augen. So wie an diesem Abend werde ich meinen Udo für immer in Erinnerung behalten.", erinnert sich Pepe Lienhard an den Abend zurück.
Er war auch einer der einzigen, die von Udo Jürgens an seinem Sterbebett Abschied nehmen durften. "Am Nachmittag erreichte meine Frau ein Anruf von unserem Band-Mitglied Billy Todzo, dass es Udo nicht gut ginge. Er sei auf der Straße zusammengebrochen und befände sich jetzt auf der Intensivstation. Wir rasten sofort in die Klinik", erzählt Lienhard gegenüber der Bild-Zeitung. "Im Krankenhaus kämpften die Ärzte auf der Intensivstation um Udos Leben. Doch die Wiederbelebungsversuche scheiterten. Dann kam der Arzt zu uns und sagte: Es tut uns leid, wir konnten nichts mehr für ihren Freund tun".
Noch immer ist der Musiker betroffen, kann noch gar nicht fassen, dass sein Freund tot ist. "Ich bin geschockt und zutiefst traurig. Nie hätte ich gedacht, dass es doch so schnell geht. Udo hat nie über Herzbeschwerden geklagt, es ist einfach unfassbar und so tragisch", trauert er dem Sänger nach. "Udo sprach nicht gerne über den Tod, aber er tat es trotzdem. Ihm war bewusst, dass er mit Achtzig nicht ewig leben würde. Und doch fühlte er sich erst mitten im Leben", erzählt Lienhard im Interview.
"Udo lag auf dem Rücken ganz friedlich da, die Arme über die Brust gefaltet. Es sah aus, als würde er schlafen. Ich dachte, er würde jeden Moment die Augen aufschlagen, aber das tat er natürlich nicht. Ich konnte einfach nicht begreifen, dass er tot war", ist Pepe Lienhard erschüttert.