Udo Jürgens wünschte sich eine intime Trauerfeier nur im engsten Kreis der Familie.
Es ist ein stilles Statement der Trauer: Udos Lieblingstochter Jenny hat noch Sonntagnacht das Profil-Foto ihrer Facebook-Seite entfernt und gegen eine schwarze Farbfläche ausgetauscht. Wenige Stunden nachdem das große Herz ihres Vaters aufgehört hatte zu schlagen, war sie mit ihrem Bruder Johnny ans Totenbett ihres Vaters geeilt. Der Nächste aus der Familie war Bruder Manfred.
Trauer der Kinder. Dann die anderen Kinder. Für sie lebte er in den vergangenen Jahren: „Ich habe ein paar Warnschüsse bekommen, Schwindelattacken und solche Geschichten, die vielleicht mit dem Alter Hand in Hand gehen. Und ich will auch mehr Zeit für John und Jenny und meine Enkel haben.“ Aber die Sucht nach der Bühne, den Tourneen war dann wohl stärker.
Letzte Liebe. Der persönliche Verlust des Vaters und Bruders wird sie alle bald sehr reich machen. Nach Schweizer Recht erben die Kinder zu gleichen Teilen alles. Jedes 25 Prozent. Doch Udo hat vorgesorgt – sein Bruder Manfred wird bedacht – auch seine Exfrauen. Möglicherweise auch Udos letzte große Liebe: Michaela Moritz (44). Österreicherin, Co-Autorin des Buchs Der Mann mit dem Fagott. Das war 2004. Jürgens erzählte damals im stern, wie er sie kennenlernte: „Michaela fing mit elf Jahren an, mir Briefe zu schreiben – keine Schwärmereien, sondern ungewöhnlich begabte Schilderungen der Bücher, die sie gerade las.“ Die beiden freundeten sich an, erkannten sich als Seelenverwandte. Aus einem Fan wurde die letzte Liebe.
Letzter Wusch. Weitsichtig hatte Udo Jürgens bereits Jahre vor seinem Tod alle Modalitäten selbst bestimmt. Eine Feuerbestattung im kleinsten Familienkreis soll es werden – unter Ausschluss der Medien. Wo die Urne begraben werden soll, ist noch offen. Fans haben jetzt eine Initiative im Netz gestartet: „Verstreut seine Asche über dem Wörthersee“.
Thomas Weber, Sprecher des Künstlers: „Noch ist alles offen.“ Fix ist nur, dass es ein Mega-Konzert für Udo geben wird. Mit Helene Fischer und Co. …