Spur des Leichenwagens wurde verloren. War Jackson überhaupt in dem Sarg? Das Gehirn ist noch bei Gerichtsmedizinern.
Auch nach dem offiziellen Abschied von Popstar Michael Jackson bleibt die Todesursache unklar. Die Gesundheitsbehörden veröffentlichten zwar am Dienstag den Totenschein. Die Todesursache wurde darauf aber als "zurückgestellt" eingetragen. Polizei und Gerichtsmedizin ermitteln weiter, warum der 50-Jährige am 25. Juni kurz vor seiner geplanten Comeback-Tournee starb. Die Fans rätseln zudem über die letzte Ruhestätte ihres Idols.
Der vergoldete Sarg mit dem Leichnam des Popstars wurde im Anschluss an die Verabschiedungszeremonie am Dienstag in einem Leichenwagen aus dem Staples Center in Los Angeles herausgefahren. Die Hubschrauber der US-Fernsehsender, die den Wagen einige Zeit verfolgten, verloren im Stadtverkehr aber die Spur.
Jackson eingeäschert?
Weder die Behörden von Los Angeles noch der Forest-Lawn-Friedhof, auf dem am Morgen eine Trauerfeier im engsten Familien- und Freundeskreis stattgefunden hatte, wollten sich zum Verbleib von Jacksons Leichnam äußern. Die Promi-Webseite TMZ.com spekulierte, der Leichenwagen könnte gar ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. Mehrere US-Medien ziehen in Betracht, dass Jacksons Leichnam eingeäschert wurde. Die sterblichen Überreste sollten demnach auf dem Gelände seiner Neverland Ranch verstreut werden.
Wo Jackson beerdigt wird, steht auch auf der Sterbeurkunde nicht. Die Informationen auf dem Totenschein stammen dem Dokument zufolge von seiner Schwester La Toya, die am Todestag in die Klinik eilte, wo Ärzte um das Leben ihres Bruders kämpften.
Untersuchungen am Gehirn
Nach Angaben der Gerichtsmedizin stehen noch immer zahlreiche Untersuchungen am Hirn des verstorbenen Popstars Michael Jackson aus. Deswegen werden das Organ beziehungsweise Teile davon noch nicht freigegeben, sagte der Gerichtsmediziner Ed Winter. "Sobald wir mit dem Hirn fertig sind, werden wir es übergeben." Für die Pathologie ist es nicht ungewöhnlich, bei ungeklärten Todesfällen das Hirn oder Proben davon einzubehalten. Winter sagte, dass manche Familien deswegen noch mit der Beisetzung warteten. Er habe aber von der Familie Jackson keine Nachricht erhalten. "Nach dem letzten Stand wollen sie den Körper noch nicht beerdigen."
LA bittet um Spenden
Unterdessen wirbt die Stadt Los Angeles um Spenden, um die aufwendigen Vorkehrungen für die Michael-Jackson-Abschiedszeremonie zu bezahlen. Die Kosten dafür würden auf eineinhalb bis vier Millionen Dollar (2,85 Mio. Euro) geschätzt, sagte ein Sprecher von Bürgermeister Antonio Villaraigosa. Spender können auf einer Website über den Bezahldienst Paypal ihr Geld der verschuldeten Stadt zukommen lassen.
Wirtschaftswissenschaftler halten es aber für möglich, dass L.A. wegen der vielen zusätzlichen Übernachtungen und Tausender Besucher bis zu vier Millionen Dollar eingenommen haben könnte. Die Großveranstaltung im Staples Center in der Innenstadt von Los Angeles und die private Trauerfeier im Stadtteil Hollywood Hills wurde von Tausenden Polizisten gesichert. Beide Veranstaltungen verliefen ohne Zwischenfälle.