Nach Bekanntwerden ihrer Krebserkrankung trat die tapfere Ex-First Lady, Edith Klestil, erstmals wieder auf.
„Mit diesem Blitzlichtgewitter habe ich nicht gerechnet“, so Edith Klestil (74) zu ÖSTERREICH. Am Donnerstagabend bei der Warhol-Ausstellungseröffnung in der Albertina stand die an Krebs erkrankte Ex-First-Lady im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei hatte sie die Vernissage – in Begleitung von Gerhard Rindauer – rein aus privatem Interesse besucht: „Wenn man eine so interessante Schau in der Stadt hat, sollte man sie doch wahrnehmen.“
Es war ihr erster öffentlicher Auftritt nach Bekanntwerden ihrer Krebserkrankung. Seit Sommer leidet sie an Lymphdrüsenkrebs. Eine Nachricht (ÖSTERREICH berichtete exklusiv), die das Land erschütterte, denn die geschiedene Frau des verstorbenen Bundespräsidenten erfreut sich allseits größter Sympathie und ist stets gerngesehener Gast.
Nach monatelangem Rückzug ist die stets um Contenance bemühte feine Dame wieder ins gesellschaftliche Leben zurückgekehrt. Von den Strapazen der vergangenen Monate, in denen die tapfere Ex-First-Lady das Lymphom mit Chemotherapie bekämpfte, zeugt lediglich die Perücke auf ihrem Kopf. Und auch die trägt Edith Klestil mit ihrer unnachahmlichen Grandezza.
„Bemerkenswerte Frau“
Davon beeindruckt zeigte sich auch Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, die Edith Klestil bei der Warhol-Vernissage in der Albertina zur Seite stand. „Ich habe mich einfach gefreut“, so die Klestil-Freundin. Angeregt unterhielten sich die beiden – natürlich stand der Gesundheitszustand Klestils im Mittelpunkt des Gesprächs, wie Rauch-Kallat gegenüber ÖSTERREICH verriet.
„Wir haben darüber gesprochen, wie es ihr jetzt geht. Ich kenne Frau Klestil seit zwanzig Jahren. Ich mag sie sehr gern und wünsche ihr, dass es ihr gelingt, die Krankheit zu besiegen. Sie ist eine bemerkenswerte Frau, die schon viele schwierige Situationen in ihrem Leben unglaublich gut gemeistert hat“, bringt es die Ministerin auf den Punkt.
Aussicht auf Heilung
Und auch diese Lebensprüfung meisterte Edith Klestil in den vergangenen Therapie-Monaten im AKH mit Stärke und Haltung. Im Sommer wurde sie mit der niederschmetternden Diagnose Lymphdrüsenkrebs konfrontiert. „Es wird schon alles in Ordnung kommen. Eine Krankheit kann man nur besiegen, wenn man stark ist“, gab sie im ÖSTERREICH-Gespräch zu Protokoll. Und sie hat Recht behalten.
„Frau Klestil spricht auf die Chemotherapie hervorragend an und hat eine sehr gute Aussicht auf Heilung“, so ihr behandelnder Arzt, Krebsspezialist Christoph Zielinski, mit der positiven Prognose. Die Geschwülste sind nachweisbar gestoppt. Jetzt geht es darum, das Abwehrsystem des nach der Chemotherapie geschwächten Körpers zu stärken.
Edith Klestil, die sich in den letzten Monaten der Krankheit zurückgezogen hatte und auch jetzt „auf mein Recht als Privatperson“ verweist, will nun wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Und das ist vielmehr als einfach nur eine gute Nachricht.