In Luzern

Netrebko-Konzert vor Ukraine-Friedenskonferenz abgesagt

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Ein für 1. Juni geplantes Konzert der österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko in Luzern ist abgesagt worden.

Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) stehe dafür "nicht zur Verfügung", schrieb die "Luzerner Zeitung" am Mittwoch. Demnach gab es auch Druck der örtlichen Regierung, sei die öffentliche Wahrnehmung der Sängerin doch weiterhin kontrovers. Netrebko wurde immer wieder mangelnde Distanzierung vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vorgeworfen.

Das hatte in den vergangenen Jahren Absagen einiger großer internationaler Häuser zur Folge. In Luzern spielt demnach auch die zeitliche und geografische Nähe des Auftritts zur Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock eine Rolle. Diese ist für 15. und 16. Juni angesetzt. Das KKL sei von den kantonalen und den städtischen Behörden zur Konzertabsage aufgefordert worden, weil "mit der Bedrohung der öffentlichen Ordnung gerechnet" werde.

Netrebko bedauerte einseitige Absage

Netrebko ihrerseits bedauerte die einseitige Absage "entgegen den vertraglichen Verpflichtungen mit den Veranstaltern". Ihr Management verwies schriftlich darauf, dass die Friedenskonferenz erst zwei Wochen nach dem Konzerttermin stattfinde. Zudem habe keiner ihrer fast hundert Auftritte seit März 2022 zu einer Störung der öffentlichen Ordnung geführt.

Hintergrund dazu ist, dass Netrebko eine Nähe zum russischen Machthaber Wladimir Putin nachgesagt wird. Ihr Management betont nun, dass Netrebko im März 2022, nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, mehrere Erklärungen abgegeben habe, "in denen sie sich gegen den Krieg aussprach und zum Frieden in der Ukraine aufrief". Seitdem habe sich ihre Position nicht geändert, und sie sei auch nicht nach Russland zurückgekehrt. Netrebko lebt seit 2006 in Österreich und besitzt seitdem sowohl die russische als auch die österreichische Staatsbürgerschaft.

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