Ihr erstes Programm heißt provokant „Gib dem Model Zucker“. Das Ex-Model Nina Hartmann nimmt das Modelbusiness aufs Korn.
Star-Kabarettist Michael Niavarani kann stolz auf seine bildhübsche Lebensgefährtin sein. Denn die Tirolerin Nina Hartmann (28) darf diese Woche einen doppelten Erfolg feiern: Am Mittwoch hat sie im Wiener Kleinkunsttempel „Simpl“ mit Gib dem Model Zucker ihre erste Kabarett-Premiere. („Die Nervosität ist unerträglich.“) Einen Tag später spielt sie in der ZDF-Reihe Ihr Auftrag, Pater Castell (21.00 Uhr, ZDF) eine Gerichtsmedizinerin.
Warum sie das Modelbusiness durch den Kakao zieht und was die Tirolerin an Michael Niavarani fasziniert, erzählt sie im ÖSTERREICH-Interview.
ÖSTERREICH: Frau Hartmann, am Dienstag ist Premiere für ihr
erstes Kabarett. Hat Sie Ihr Lebensgefährte Michael Niavarani dazu
inspiriert?
Nina Hartmann: Er hat mich motiviert, die
Geschichten aus dem Modelbusiness aufzuschreiben, aber dass daraus ein
Kabarett wird, war nicht geplant. Auch ein Buch wäre möglich gewesen. Ich
habe 150 Seiten geschrieben, die auf 22 eingekürzt wurden. Ich würde es auch
eher als One-Woman-Show bezeichnen. Es gibt in „Gib dem Model Zucker“ viele
witzige Geschichten, es ist aber nicht so, dass man sich dauernd vor Lachen
auf die Schenkel klopft.
ÖSTERREICH: Ihre Premiere findet im Theater Simpl statt, wo
Michael Niavarani Chef ist. Ist er Ihr Karrieremotor?
Hartmann:
Natürlich ist es super, dass ich im Simpl spielen darf. Aber es ist keine
Garantie, dass das Stück bei den Menschen ankommt. Ich bin ein eigener
Mensch, mach meine eigene Geschichte und gehe meinen eigenen Weg.
ÖSTERREICH: Sie waren selbst Model, haben Sie sich in dieser
Zeit nach Süßem gesehnt?
Hartmann: Die Schokolade
habe ich mir nicht nehmen lassen. Ich war immer der Meinung, wenn sie ein
dünneres Mädchen wollen, dann sollen sie ein anderes Model buchen. Aber mein
Traum war auch nie, ein Topmodel zu werden, deswegen war es für mich leicht,
beim Diätwahnsinn „Nein“ zu sagen.
ÖSTERREICH: Welche Konfektionsgröße hatten Sie als Model?
Hartmann:
Ich habe schon einmal in 36 reingepasst (N. Hartmann ist 1,83 m groß, Anm.),
meistens aber 38. Gehungert habe ich aber nie, auch wenn ich für ein
Bikini-Shooting gebucht war. Das hat mir Probleme eingebracht, weil dir der
Fotograf beinhart ins Gesicht sagt, dass du zu dick bist.
ÖSTERREICH: Was ist das Schlimmste am Modelbusiness?
Hartmann:
Dass man als Kleiderständer gesehen wird. Ich habe oft gehört: „Don’t think,
just be beautiful.“ Diese menschenverachtende Behandlung habe ich nur durch
Humor ertragen können.
ÖSTERREICH: Humor muss man auch haben, um mit Michael
Niavarani leben zu können. Wie passt die Tirolerin zum Perser?
Hartmann:
Das ist sicher eine arge Mischung. Auf jeden Fall sind wir zwei totale
Sturschädel. Wir überbieten uns oft, überhaupt wenn es ums Kochen geht.
ÖSTERREICH: Wer ist der bessere Koch?
Hartmann:
Michael kocht gerne persische Gerichte. Mittlerweile kann ich auch persisch
kochen, auch wenn Michael das nicht so sieht. Denn ein persisches Gericht
dauert bei ihm acht Stunden, meines nur eine Stunde.
ÖSTERREICH: Lieben Sie den Perser in Michael Niavarani?
Hartmann:
Perser sind sehr emotional, gefühlvoll und übertreiben leidenschaftlich
gerne. Seine persische Art finde ich gut und er feuert mich damit irgendwie
an.
Interview: I. Metzger