Entzweit

Ambros: Neue Attacke auf Fendrich

23.09.2011

Diese Woche sorgte Ambros rund um seine neue Biografie für Wirbel.

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© ÖSTERREICH/ Kernmayer
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Brüder waren wir, Brüder bleiben wir... sang Rainhard Fendrich (56) einst. Jetzt summt er eher Baba und foi ned, wenn er an Austropop-(Ex-)Freund Wolfgang Ambros (59) denkt. Denn der Macho Macho-Star will von der Da Hofa-Legende nichts mehr wissen.

Alles begann vor einer Woche mit einem Interview bei Ö3-Frühstückerin Claudia Stöckl. In dem Gespräch sprach Ambros frei von der Leber (!) über Fendrichs Kokain-Vergangenheit und machte ihn für den Split von Austria 3 verantwortlich. „Wozu braucht man Feinde, wenn man solche Freunde hat“, dachte sich wohl Fendrich und schlug zurück. Er sagte das „A3“-Comeback mit Ambros und Klaus Eber­hartinger statt des an Krebs verstorbenen Georg Danzer ab. Und kündigte Ambros per Mail die Freundschaft. „Er war nie mein Freund. Ich bin sehr enttäuscht“, sagte er in News.

Untätige Reue
Zwickt’s mi, I man I tram, stimmt der Wolferl verwundert an. Er bleibt stur, versteht nicht, „warum der Fendrich so auszuckt“. Denn die Wahrheit ist für ihn Weiß wie Schnee, stellt er in ÖSTERREICH klar. Und legt noch einmal nach. „Es ist mir nur recht, dass das A3-Comeback geplatzt ist. An mir wäre nur wieder die ganze Arbeit hängen geblieben. Weil: Der Herr Kammersänger probiert ja nicht!“ Auch für ihn gibt es nichts mehr zu reden. Ein „Arschloch“ sei Fendrich damals gewesen, warf er dem Ex-Freund hinterher.

A langer Weg
Indes bemühen sich Insider um Aussöhnung. „Es wird noch Zeit brauchen, bis Fendrich sich beruhigt“, schätzt Klaus Eberhartinger. Auch Gerry Fischer, der das „Extra3“-Comeback (der neue Name des Musik-Trios) für das Benefiz zugunsten seiner Initiative gegen Lungenhochdruck vorschlug, will vermitteln. Fendrich wird am 22. Februar in der Wiener Stadthalle auf der Bühne stehen. Aber: „Sicher nicht mit Ambros!“

Rosenkrieg
Es war nicht der einzige Eklat, der dieser Tage rund um Ambros’ Memoiren für Aufregung sorgte. Auch die Trennung von Noch-Ehefrau Margit Am­bros birgt Zündstoff. Seit sieben Jahren verhandeln die beiden über eine Scheidung. Doch: „Immer wieder sagt sie die Termine aus fadenscheinigen Gründen ab“, wütet Ambros. Er wolle mit dieser Frau nichts mehr zu tun haben.

Langsam wachs ma z’samm war gestern
Noch dieses Jahr soll das Ehe-Ende gerichtlich besiegelt werden. Bis dahin streitet man noch um Ambros’ Urheberrechte an seinen Hits wie Schifoan. „Das ist das Erbe meiner Kinder!“, tobt die Nummer 1 vom Wienerwald.

Nur wenn er über Freundin Anne und die Zwillinge Sebastian und Rosalie (16 Monate) spricht, entkommt dem Wolferl ein sanftes Lächeln. Sie können schon „Pa-Pa“ sagen und laufen, schwärmt er. Mit ihnen hat er ein neues Leben begonnen – alte Weggefährten bleiben da auf der Strecke.

ÖSTERREICH: Rund um Ihre Biografie haben Sie für viel Wirbel gesorgt und auch einen Freund, Rainhard Fendrich, verloren. Haben Sie das alles so gewollt?
Wolfgang Ambros: Ich fühle mich der Wahrheit mehr verpflichtet, und nicht den Befindlichkeiten des Herrn Fendrich. Ich verstehe auch nicht, warum der so auszuckt! Dass es am Ende von Austria 3 ganz schön gestaubt hat, und zwar ordentlich – das in Abrede zu stellen, finde ich, gelinde gesagt, a wieder blöd. Aber bitte: Ende der Debatte! Mir ist es eh recht.
ÖSTERREICH: Wieso?
Ambros: Die ganze Arbeit mit dem Austria 3-Comeback wäre ja doch wieder an mir hängen geblieben. Er hat ja schon gesagt, ich soll mich um die Setlist kümmern. Und ich hätte auch nicht gewusst, wie ich den Klaus, den ich sehr schätze, da einbaue. Ich glaube, der kann gar nicht dreistimmig singen.
ÖSTERREICH: Das hätte man eben neu proben müssen.
Ambros: Ach, der Herr Kammersänger probiert ja nicht! Der meint, ich schick dir meine Band und das reicht!
ÖSTERREICH: Er hat Ihnen dieser Tage ein Mail geschrieben. Was stand drin?
Ambros: Naja, dass er mir die Freundschaft kündigt und enttäuscht ist.
ÖSTERREICH: Haben Sie seitdem nicht miteinander geredet, ihn angerufen?
Ambros: Wieso? Hätten Sie nach so einem Mail angerufen?! Was soll man da noch reden.
ÖSTERREICH: Kann sich Wolfgang Ambros entschuldigen?
Ambros: Wofür? Wenn ich gefragt werde, warum es Austria 3 nicht mehr gibt, dann erzähle ich die Wahrheit! Es war nicht der Tod vom Georg, weil wir wollten damals unser 10-jähriges Jubiläum schon noch feiern …
ÖSTERREICH: Sie haben einen Freund verloren. Tut es Ihnen gar nicht leid?
Ambros: Ich kann damit leben. Was ändert es wirklich. Dann ist es jetzt eben so.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie aber zurückgerudert und gemeint, Claudia Stöckl hätte Passagen aus dem Ö3-Interview herausgeschnitten?
Ambros: Das tut mir furchtbar leid. Wir haben acht Stunden miteinander geredet. Es war auf jeden Fall das Thema am Tisch und ich habe gesagt: Mit mir und Fendrich ist alles in bester Ordnung, wir sehen uns halt fast nie. Aber: No bad feelings. Und ich dachte, es wäre auf dem Band drauf.
ÖSTERREICH: Sie schreiben in Ihrer Bio, dass Sie sich mit Fendrich auf Anhieb verstanden haben, nie Rivalen waren. Was ist passiert?
Ambros: Das war ja auch so! Aber man kann eben nicht in die Zukunft schauen und keiner kann wissen, wohin sich jemand entwickelt.
ÖSTERREICH: Geht der Konflikt zwischen Ihnen beiden auf den Tod von Georg Danzer zurück?
Ambros: Überhaupt net. Im Gegenteil. Alles, was damals passiert ist: Der Tod vom Georg, die eigene Krebs-Krankheit, die Polizei und alles – die G’schicht hat letztendlich zur Reinigung und zum klareren Denken geführt. Auch in meinem Fall. Ich bin zwar nicht auf Drogen gewesen, aber die Krankheit hat mir auch das Hirn vernebelt. Ich bin geläutert daraus hervorgegangen.
ÖSTERREICH: Das heißt, das heutige Leben ist ein anderes. Die wilden Zeiten sind vorbei?
Ambros: Schon lange! Meine Drogen-Geschichten haben Mitte der 80er-Jahre aufgehört. Weil ich draufgekommen bin, dass mich das zu sehr hernimmt und mir die Kräfte raubt, die ich für meine Konzerte brauche. Ich wollte in dem Buch mein Leben erzählen. Und da gehörte das einfach dazu. Ich finde es feig und fad, wenn man das schamhaft aussparen hätte wollen. Und: Was hätte ich sonst erzählen sollen?
ÖSTERREICH: Es ist allgemein bekannt, dass Sie oft nicht nüchtern auf der Bühne gestanden sind. Das Thema Alkohol wird im Buch aber nur beiläufig erwähnt. Wieso?
Ambros: Weil ich das auch nicht behaupten kann. Dass ich getrunken habe, irgendwo, das schon. Aber die Koma-Sauferei, die da heute veranstaltet wird, habe ich nicht gemacht. Ich stand nie voll besoffen auf der Bühne. Das ist ein Unsinn. Sonst hätte ich den Job ja nicht machen können. Ich weiß nicht, wie man sich das vorstellt. Aber zweieinhalb Stunden an einem Stück auf der Bühne, da braucht man schon ein bisserl eine Energie!
ÖSTERREICH: Sie streuen auch Ihrer Freundin Anne Rosen. Sie sei die Liebe Ihres Lebens. Die Scheidung von Margit soll noch heuer stattfinden ...
Ambros: Ihr Wort in Gottes Ohr! Ich werde es versuchen – mit allen erdenklichen Möglichkeiten. Ich möchte geschieden sein von dieser Frau.
ÖSTERREICH: Warum gibt es da keine friedliche Lösung?
Ambros: Lassen Sie sich einmal sieben Jahre häkeln?! Mit Gerichtsterminen, die fix und fertig am Tisch liegen und eine Woche vorher abgesagt werden, aus fadenscheinigen Überlegungen.
ÖSTERREICH: Margit Ambros will die Urheberrechte Ihrer Lieder. Hat Sie eine Chance?
Ambros: Nein, nie im Leben! Das ist das Erbe meiner Kinder, das kann ich ihnen hinterlassen. Sonst gibt es ja nicht weiß Gott was. Zeigen Sie mir den Richter, der ihr das zuspricht. Ich glaube, das geht gar nicht. Ein Urheberrecht gehört dir, solange du lebst und du selbst bestimmst, wer dein Nachfolger ist.
ÖSTERREICH: Mischt da ein Anwalt mit, der versucht, so viel wie möglich rauszuholen?
Ambros: Na, klar! Es gibt sicher Einflüsterer, obwohl eher Einflüsterinnen. Dass sie auf des alles alleine draufkommt, das traue ich ihr nicht zu (lacht).
ÖSTERREICH: Warum die Scheidung? Wollen Sie heiraten?
Ambros: Das hat damit nichts zu tun. Eine Lebensgemeinschaft, wie wir sie führen, ist so gut wie eine Ehe.
ÖSTERREICH: Dürfen Ihre Zwillinge das Buch später lesen?
Ambros: Na, hearst! Das wird sich nicht verhindern lassen. Da drin steht, das, was ich weiß von früher – und Wissen kann man nie genug haben.
ÖSTERREICH: Und wie reagieren Sie, wenn einer mit einem Joint nach Hause kommt?
Ambros: Das weiß ich noch nicht ... Aber glauben Sie mir, das tun sie alle! (Lacht.)

(bad)

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