Große Oper

Netrebko: Erwin tanzt nicht nach ihrer Pfeife

07.08.2012

So tickt Salzburgs Traumpaar Anna Netrebko & Erwin Schrott wirklich.

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© APA/NEUMAYR/MMV
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Es war eine ungewöhnliche Szene, die sich kürzlich in Salzburg ereignete. Denn nach der umjubelten Premiere von Puccinis "La Bohème“ ging der Star des Abends – die russische Operndiva Anna Netrebko , die eine fulminante Punk-Mimì gibt – doch eiskalt an ihren Fans vorüber, anstatt vor dem Bühneneingang Autogramme zu schreiben, wie sie es sonst immer tut. Sofort nach dem Schlussapplaus ließ die sonst so umgängliche Anna nämlich ihren Festspiel-Fahrer rufen, um sie aus dem Gewusel weg zu bringen. "Sie war einfach nicht gut drauf“, erinnert sich ein Augenzeuge. Die 40-jährige Diva wollte einfach nur eins: verschwinden, und das möglichst schnell. Auch ihr Erwin Schrott, sonst ebenfalls kein Kind von Traurigkeit und normalerweise äußerst pressefreundlich, ging an den Fotografen und Reportern diesmal glatt vorbei – mit einem etwas grantigen Gesicht.

Getuschel um die Salzburg-Stars
Was den beiden für eine Laus über die Leber gelaufen ist, wissen wir leider nicht. Sicher ist nur eins: Netrebko und Schrott, 39, passen optisch zwar perfekt zueinander, sie sind DAS Traumpaar der Salzburger Festspiele. Doch natürlich prallen hier auch zwei riesengroße Egos aufeinander und zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gut möglich also, dass es zwischen den zwei Temperamentsbündel ein wenig gekracht hat, was die Nachtschicht betraf. Vielleicht wollte einer feiern, und der andere nicht, weswegen es zu einer kleinen Meinungsverschiedenheit gekommen ist. Vielleicht war Anna aber einfach auch nur müde – nach der anstrengenden Premiere.

Netrebko und Schrott sind sich jedenfalls auch sonst nicht immer einig. Beispiele gefällig? Bitte sehr! Er liebt die Medien, das ist kein Geheimnis. Böse Zungen behaupten sogar: Er sonnt sich so gern in ihrem Ruhm, dass er bald verbrutzelt. Sie wiederum hat lieber ihre Ruhe und lässt sich ohne perfektes Make-up nicht gern ablichten. Doch wenn Anna mit Erwin unterwegs ist, muss sie lächeln und posieren – egal, ob ihr das nun gefällt oder nicht.

Auch in punkto Hotel hat er in Salzburg das Sagen. Denn bis zu Schrotts Ankunft wohnten Netrebko und ihr mittlerweile vierjähriger Sohnemann Tiago im Sacher, wo es der Sängerin ganz vorzüglich gefallen haben soll. Doch seit Erwin im Lande ist, logiert die Familie im Schlosshotel Fuschl, seinem erklärten Lieblingshotel. Kein Wunder, liegt es doch hoch über dem türkisen See und bietet private Badehäuschen, die auch Netrebkos gern nutzen. Mit einem Wort: Idylle pur. Doch Anna ist dies fast zu viel, tuscheln Bekannte: "Sie wäre lieber in der Stadt geblieben...“

Hochzeit, bitte warten!
Die Rollenverteilung ist damit jedenfalls klar: Netrebko ist auf der Bühne der Star. Privat aber hat Schrott die Hosen an. Anders ausgedrückt: Anna dreht nur im Rampenlicht stimmlich auf, daheim gibt Erwin den Ton an. "Bei den beiden schafft eindeutig er an, er ist der Boss“, erzählt ein Bekannter von ihm. Und: "Wenn Erwin nicht da ist, ist Anna anders.“ Nämlich lockerer, umgänglicher, offener.

So gesehen ist es also kein Wunder, dass das Traumpaar der Opernszene bis dato immer noch nicht verheiratet ist, obwohl es die beiden vor mittlerweile drei Jahren großspurig angekündigt hatten. "Ja, wir heiraten“, erklärte PR-Profi Schrott damals offenherzig. "Und zwar bald, sehr bald.“ Nun, geschehen ist diesbezüglich bis dato nichts, was natürlich auch an den übervollen Terminkalendern der beiden Ausnahmetalente liegt. Heute Salzburg, morgen New York, übermorgen Wien – so eine Beziehung ist Stress pur. Offiziell hört sich die Hochzeitsverweigerung jedenfalls so an: "Wir brauchen keinen Trauschein für unser Glück.“ Sein Bekannter wiederum gibt Folgendes zu Protokoll: „Ich glaube, dass Erwin nicht so ungern heiraten würde, aber Anna zieht momentan nicht so recht mit...“

Nur damit kein Missverständnis aufkommt: Netrebko und Schrott haben keine Krise, sondern eben nur jene Meinungsverschiedenheiten, die bei einer temperamentvollen Russin und einem uruguayischen Macho auf der Tagesordnung stehen. Bei ihren Salzburger Lieblingswirten – dem Triangel, dem Stiftskeller St. Peter und den Restaurants im Sacher wie im Schlosshotel Fuschl – sind Anna und Erwin jedenfalls stets ein Herz und eine Seele. Denn so verschieden die beiden auch sind, bei Salzburger Nockerl, Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn sind sie immer einer Meinung.

Im Interview mit Madonna SOCIETY spricht Erwin Schrott über die Liebe, das Leben mit Anna - und kleine Meinungsverschiedenheiten.

Erwin Schrott und Anna Netrebko, das Traumpaar der Oper – verliebt, verlobt, aber warum noch nicht verheiratet?
Schrott:
Wir sind „nur“ verliebt, aber das ziemlich! Wir hatten noch keine Zeit zur Hochzeit, aber wir sind wie ein Ehepaar. Ich dachte ja nach meiner gescheiterten ersten Ehe, dass ich ewig Single bleibe, doch dann kam Anna. Und sie ist genau die Person, auf die ich immer gewartet habe.

Was ist das Geheimnis Ihrer Liebe?
Schrott:
Wir vertrauen uns blind, dazu kann ich ihr nicht oft genug sagen: „Ich liebe dich.“

Anna Netrebko ist der größte Opernstar der Welt. Wie lebt es sich in ihrem Schatten?
Schrott:
Ich stehe nicht in ihrem Schatten! Ich bin ihr größter Bewunderer, ihr größter Fan. Ihr Erfolg macht mich glücklich und stolz. Denn sie ist die Beste. Ich bin total glücklich und stolz über ihre Karriere. Und sie über meine.

Das ganze Interview lesen Sie ab sofort in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY.

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