Artur Worseg lässt beim Thai-Boxen statt dem Skalpell die Fäuste sprechen.
Schon das Zusehen schmerzte: Der Wiener "Beauty Doc" Artur Worseg gewann am Samstagabend in Wien seinen ersten Thai-Boxkampf. Im Rahmen der "Fight Night" im Prater trafen der bekannte Arzt und sein Herausforderer Markus Wagner erstmals aufeinander - nichts für Zartbesaitete. Beide Kontrahenten waren im Vorfeld ausgesprochen "goschert" und absolut siegessicher aufgetreten. Das einstimmige Urteil der drei Ringrichter nach drei Runden a zwei Minuten: 29 zu 28 Punkte für den 51-jährigen Promi-Mediziner.
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Der Beauty-Doc tauscht Skalpell...
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...gegen die blanken Fäuste.
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In der Wiener Praterhalle...
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...beweist er sein Talent im Thai-Boxen...
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...und schlägt seinen Herausforderer...
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...mit 29 zu 28 Punkten.
"Let's get ready to rumble!", forderte Moderator Dieter Chmelar - und das Publikum feuerte die zwei Amateur-Sportler lautstark an. Artur "The Flash" Worseg schien zu Beginn etwas zu schwächeln, lief aber dann zu Höchstform auf. Der vierte Kampf des Abends war seitens der Veranstalter als "Schmankerl" angekündigt - und zum Teil belächelt worden. Nun sprachen die Fäuste - und auch die Beine, deren Einsatz im Thaiboxen erlaubt ist. Was nicht immer leicht anzuschauen ist, vor allem wenn man ein Naheverhältnis zu einem der modernen Gladiatoren hat. "Das ist Sporttherapie!" erläuterte ein kundiger Zuschauer, dessen Sohn an diesem Abend ebenfalls kämpfte.
"Eine neue Ära des Kampfsports" rief Chmelar angesichts des Promi-Fights aus und fügte bezüglich der beiden Kontrahenten hinzu: "Heute werden Bubenträume wahr." Gegen 20.00 Uhr trafen dann die Gegner Markus Wagner (35 Jahre und 78,4 Kilogramm) in der Roten Ecke und Artur Worseg (51 Jahre und 82 Kilogramm) in der Blauen Ecke zum allerersten Mal aufeinander.
Im sehr gemischten Publikum traf das kleine Schwarze auf Trainingsanzug und das Kapperl auf Glitzerhut. An Worsegs Tisch in der gut besuchten Calafati-Halle am Riesenradplatz drückten unter anderem Baumeister Richard Lugner "mit Ex und Aktueller" (Dieter Chmelar) die Daumen. Außerdem im großteils männlichen Publikum gesichtet: Kabarettist Ciro de Luca.
"Gut geht's!" strahlte der Rookie nach dem vielbeachteten Kampf verschwitzt und mit leicht lädierter Nase, mit der er aber bei keinem Kollegen vorstellig werden muss. An der Kondition müsse er noch arbeiten, gestand Worseg
ein - er stelle sich einer derartigen Herausforderung aber jederzeit gern wieder. Vor wenigen Wochen war er unbekannterweise von dem 35-jährigen Markus Wagner herausgefordert worden und trainierte seitdem konsequent mit dem Profikämpfer und Veranstalter Foad Sadeghi, der seinem Schützling ob dessen Schnelligkeit den Kampfnamen "The Flash" verpasste.
Weitere Kämpfe
Schon wenige Minuten nach der siegreichen Premiere im Ring folgten weitere Herausforderungen, die der Herr Doktor zum Teil gleich annahm. Das bedeutet: Einen "Belohnungsabend" und dann wird gleich weiter trainiert, verriet Worseg. Auch wenn er davon ausgeht, dass es die nächsten Tage wohl da und dort schmerzen wird - das nächste Mal darf ihm die Kondition keinen Strich durch die Rechnung machen.