Österreichs legendärste Bordell-Betreiberin plaudert in ihrem Sex-Buch aus dem Nähkästchen.
Der Nachtklub Nina’s Bar am Wiener Bauernmarkt war drei Jahrzehnte das Nonplusultra des Wiener Rotlichts – das edelste Bordell der Metropole. Puffmutter Nina Janousek (67) wurde selbst zur Legende, die ehrfurchtsvoll „Madame Nina“ genannt wurde. Bei ihr gingen die prominentesten Freier ein und aus. Gestern wurde Janouseks Skandal-Buch Madame Nina weiß alles (Verlag edition a) der Öffentlichkeit präsentiert. Darin werden u. a. die sexuellen Vorlieben eines Kardinals, eines Bundespräsidenten, des Austropop-Giganten Falco und des Hollywood-Haudegens Charlie Sheen enthüllt. Brisante, vielleicht nicht ganz ernst zu nehmende Passagen:
Würfelspiel um TV-Moderatorin
Ich behielt den Tisch, an dem die Fernsehmoderatorin saß, beiläufig im Auge und stellte fest, dass nur die Herren würfelten und die Dame untätig danebensaß. Bald begriff ich, worum es bei diesem Spiel ging. Die brave Moderatorin war der Gewinn. Der Herr, der die höchste Zahl würfelte, durfte sie als Preis mit in ein Séparée nehmen. Während er sich dort mit ihr amüsierte, vertrieben sich die am Tisch verbliebenen Freunde plaudernd die Zeit.
Die Vorliebe des hochrangigen Herrn trieb weitere Blüten, Therese verriet mir die pikanten Details. Der Präsident vergnügte sich nicht nur gern mit den stark behaarten Mädchen, er bewahrte auch eine Erinnerung an sie auf. „Er hat mir ein Schamhaar abgeschnitten“, erzählte Therese. „Warum hat er dir ein Schamhaar abgeschnitten?“, fragte ich verwundert. „Er hat es in ein Album eingeklebt. Jetzt bin ich dort verewigt.“
Der Kardinal gab in meinem Etablissement nicht viel Geld aus. Er wählte ein Mädchen und zog sich mit ihr ins Studentenzimmer zurück. Nach dem Sex blieb er alleine dort zurück. Wie ich später von einer meiner Damen erfuhr, betete er noch ein Weilchen. Vermutlich bat er um Vergebung, weil ihn die Lust hierher in die Bar geführt hatte. Nach dieser Andacht verließ er meinen Nachtklub stets eilig.
Madame Nina im Interview:
ÖSTERREICH: Weshalb haben Sie beschlossen, ein Buch zu schreiben?
Nina Janousek: Ich hatte das eigentlich nie vor, aber dann erlitt ich plötzlich zwei Herzinfarkte, lag eine Woche im Koma. Danach habe ich realisiert, dass das Leben sehr schnell vorbei sein kann, und ich dachte mir: „Nein, das alles nehme ich sicher nicht mit ins Grab.“
ÖSTERREICH: Falco bekam bei Ihnen Hausverbot. Wie kam es denn dazu?
Janousek: Ich glaube, die steile Karriere hat ihn sehr präpotent gemacht. Er ist wahrscheinlich an diesem Tag wieder in den „Schnee“ gefallen. Er sagte: „Madame, machen Sie bitte die Musik leiser, ich will eine Rede halten.“ Dann habe ich die Musik abgedreht und er verkündete: „Weißt du, was du kannst, Nina? Du kannst dir deine Damen in den A**** schieben. Ich brauche weder dich noch deine H****.“ Daraufhin bekam er Lokalverbot.
ÖSTERREICH: Bei den Dreharbeiten zu „Die drei Musketiere“ war auch Hollywood-Star Charlie Sheen bei Ihnen.
Janousek: Er war jede Nacht da, hatte tolle Damen. Er war „multipotente“ im Sex, hat die Damen finanziell und sexuell glücklich gemacht. Er war ein Kavalier der besten Sorte.
ÖSTERREICH: Auch ein Bundespräsident kam vorbei.
Janousek: Den Namen werde ich nicht nennen. Er war ein traumhafter Gast mit einem seltsamen Hobby: Er hat mit einer Babyschere die Schamhaare der Damen abgeschnitten, sie in ein Album geklebt und daneben ihre Namen notiert. Die roten waren die wertvollsten, da hat er gut gezahlt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Präsident so etwas sammeln will. (Ganzes Interview am Sonntag.)