Schwarzenegger in CO2-Schleuder
Nach Klima-Tour düst Arnie im Privatjet davon
30.01.2019
MIt einem solchen Flug wird das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen um mehr als das Fünffache überschritten.
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Arnold Schwarzenegger war auf Heimatbesuch und nahm diesen zum Anlass, um für sein großes Anliegen, den Klimaschutz, Werbung zu machen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Mittwoch seinen "wichtigen Partner" beim Klimaschutz, Arnold Schwarzenegger, in der Wiener Hofburg empfangen. Der ehemalige Gouverneur rief Österreich angesichts der gestiegenen Treibhausgas-Emissionen zu mehr Willenskraft auf, die Klimaziele zu erreichen.
"Wenn jemand 20 Pfund abnehmen will, aber nur 19 schafft, dann muss er sich mehr anstrengen", sagte Schwarzenegger. Auch Van der Bellen kritisierte, dass laut dem aktuellen Emissionsbericht der Treibhausgas-Ausstoß in Österreich das dritte Mal in Folge gestiegen ist. "Das ist das Gegenteil von dem, was nötig ist", sagte der Bundespräsident.
Schwarzenegger machte Abflug in CO2-Monster
Aber nur wenige Stunden nachdem er in der Hofburg einen Vortrag über Emissionen hielt, machte der "Terminator" auch schon wieder den Abflug aus Österreich und kehrte vermutlich Richtung Los Angeles zurück. Eines fiel dabei aber negativ auf. Denn Schwarzenegger stieg gemütlich in seinen Privatjet - ein wahres CO2-Monster. Ein Passagier emittiert dabei auf dem Hin- und Rückflug 12.296 Kilogramm CO2. Das allein ist mehr als das Fünffache des Jahresbudgets eines Menschen, um die Auswirkungen des Klimawandels in verträglichen Grenzen zu halten.
Bleibt zu hoffen, dass Schwarzenegger zumindest diesen Betrag kompensiert hat. Mittlerweile kann man die Kohlendioxid-Emissionen online errechnen lassen und zumindest durch eine Spende an Klimaschutzprojekte die erzeugten Schadstoffe kompensieren. Im Fall von Arnold Schwarzenegger wären das rund 1130 Euro. Vielleicht sollte Schwarzenegger hin und wieder aber doch auf den Linienflieger umsteigen, wenn er die Heimat besucht. Damit ist die CO2-Emission auch hoch, allerdings werden auf derselben Strecke in einem Linienflug in der Economy Class "nur" 5.436 Kilo pro Person ausgestoßen.
Im Mai wieder Arnies Klima-Gipfel in Wien
Nichtsdestotrotz schreibt er den Kampf gegen den Klimawandel groß und engagiert sich seit Jahren dafür. Schwarzenegger war auch zum Bundespräsident gekommen, um die Vorbereitungen auf das "R20 Austrian World Summit" zu besprechen, das am 28. Mai zum dritten Mal in Wien stattfindet. Bei der Veranstaltung werden Finanzierung und konkrete Umsetzung von Klimaprojekten diskutiert. Ein Schwerpunkt ist die Auswirkung der Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit. "Jährlich sterben sieben Millionen Menschen wegen verschmutzter Luft", unterstrich der ehemalige Gouverneur von Kalifornien.
Van der Bellen und Schwarzenegger sind bereits länger Verbündete beim Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Bei seiner Rede bei der offiziellen Eröffnung der jüngsten Klimakonferenz COP24 in Katowice in Polen holte Van der Bellen Schwarzenegger kurzerhand auf die Bühne. "Vielleicht hat das einen kleinen Beitrag zum Gelingen der Konferenz geleistet", sagte der Bundespräsident.
Wie bereits Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wurde auch Van der Bellen mit Öko-Ski als Geschenk bedacht, die von Head extra für den R20 Event produziert wurden. Aus deren Verkauf im Handel werden Projekte im Rahmen des Austrian Summits finanziert.
THG-Emissionen sind 2017 zum dritten Mal infolge gestiegen
Die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) sind in Österreich 2017 zum dritten Mal infolge gestiegen. Mit 51,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, die nicht dem Emissionshandel zugerechnet werden, wurde zudem auch das nationale Ziel erstmals überschritten. Insgesamt stiegen die Emissionen auf 82,3 Mio. Tonnen, wie aus den am Dienstag publizierten Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) hervorgeht.
Das entspricht einem Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Die erneute Zunahme ist laut UBS auf einer Steigerung des Einsatzes fossiler Energieträger im Energie- und Industriebereich (plus 5,4 Prozent) sowie auf eine Steigerung bei der Nachfrage nach Gütertransport zurückzuführen. 2017 sei es nicht gelungen, das hohe Wirtschaftswachstum vom Einsatz fossiler Energieträger zu entkoppeln. Das UBA ging bereits Anfang 2018 davon aus, dass es zu einer weiteren Zunahme bei den THG-Emissionen kommen wird.