Barbara Sima

Der neue ORF-Star aus dem Rollstuhl

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Querschnittsgelähmte Barbara Sima ist neuer Star von "Licht ins Dunkel“. 

Seit 37 Jahren gibt es keine Adventzeit ohne Licht ins Dunkel im ORF. Und 37 Jahre dauerte es, bis sich der Küniglberg traute, ein Tabu zu brechen. Erstmals moderiert Peter Rapp die Sendung mit einer Co-Gastgeberin, die im Rollstuhl sitzt. Barbara Sima (29) ist bildhübsch und lebenslustig, obwohl sie seit zehn Jahren querschnitt­gelähmt ist. Die Kärntnerin war erst 19, als sie auf ihrer ersten Dienstreise (ihre Eltern produzieren Kunstfelsen für Spas) auf der Autobahn von einem Lkw geschnitten wurde. Die Lenkerin war sofort tot, Sima überlebte. "Ich war froh, dass ich weiterleben durfte, auch wenn es im Rollstuhl ist“, erzählt sie. Heute betreibt sie Triathlon, fährt Mono-Ski, ist seit zwei Jahren verliebt.

"Ich möchte eine Brücke bauen"
Als ihr Licht ins Dunkel-Chefin Sissy Maierhofer vor wenigen Monaten das Angebot machte, sagte Sima sofort zu. "Ich glaube, ich werde für viel Gesprächsstoff sorgen. Es ist wichtig, dass Behinderte in der Öffentlichkeit präsent sind. Ich möchte eine Brücke bauen“, sagt Sima. Im Interview erzählt die Kärntnerin, wie sie sich auf den Licht ins Dunkel-Aktionstag (ab 9.05 Uhr im ORF) vorbereitet.

ÖSTERREICH: Sie moderieren morgen mit Peter Rapp den "Licht ins Dunkel“-Aktionstag. Sind Sie schon nervös?

Barbara SIMA: Mir ist wichtig, dass Menschen mit Behinderung präsent sind. Denn alles, was man nicht sieht, registriert man nicht. Ich glaube, es ist nicht für den ORF eine Premiere, dass eine Behinderte eine Sendung moderiert, sondern auch europaweit eine Seltenheit.

ÖSTERREICH: Sind Sie auf die Reaktionen gespannt?

Sima: Ich weiß, dass ich für viel Gesprächsstoff sorgen werde. Und ich weiß auch, dass es mehr Unkenrufe aus den Reihen der behinderten Menschen geben wird als aus den Reihen der nicht behinderten.

ÖSTERREICH: Warum das?

Sima: Ich habe das schon einmal erlebt, als ich in der TV-Werbung für das Gleichstellungsgesetz mitmachte. Damals gab es eine parlamentarische Anfrage, warum ich vorkomme, obwohl ich nicht so schwer behindert bin, weil ich meinen Oberkörper bewegen kann.

ÖSTERREICH: Das heißt, Sie gelten unter den Behinderten als privilegiert. Das klingt skurril …

Sima: Ja, ich bin so was wie eine „Luxus-Behinderte“.

ÖSTERREICH: Sie waren 19, als der Autounfall passierte. Haben Sie mit Ihrem Schicksal gehadert?

Sima: Die Vorstellung ist komplett anders als die Realität. Meine Freundin starb bei dem Autounfall. Ich lag mit starken Schmerzen im Spital und war heilfroh, überleben zu dürfen. Ich habe noch nie mit meinem Schicksal gehadert. Das Einzige, was mich stört, ist, nicht so leistungsfähig zu sein wie ein nicht behinderter Mensch.

ÖSTERREICH: Würde es Ihnen gefallen, wenn Sie wei­tere Moderationen bekommen?

Sima: Ja, das könnte ich mir gut vorstellen. Ich finde, man muss die Menschen an den Anblick von Behinderten gewöhnen. Ich habe mich vor meinem Unfall immer gefürchtet und habe meistens weggeschaut.

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