Neue Folgen der Hit-Serie laufen seit kurzem beim Streaming-Dienst.
Personen, die Serien gerne historisch (einigermaßen) akkurat genießen, müssen hier ganz stark sein. Denn in der neuen, zweiten Staffel des Netflix-Hits "Die Kaiserin" geht es recht locker zu, was geschichtliche Fakten betrifft.
- "Die Kaiserin" auf Netflix: Sisi als versexte Emanze in neuer Staffel
- Sisi-Serienfinale: Antonia Moretti als Skandal-Verlobte von Sisis Bruder
- Sisis Ur-Ur-Ur-Enkel: Märchenhochzeit in Salzburg
Wie eine Dailysoap
Wurden jahrelang die überaus beliebten Marischka "Sissi"-Verfilmungen mit Romy Schneider als schöngefärbt und verklärt kritisiert, muss man sagen, dass die neuen Produktionen - sowohl "Die Kaiserin" (seit dem 22.11. auf Netflix verfügbar) als auch "Sisi" (vierte Staffel läuft auf RTL ab dem 8.12.) - um nichts besser dastehen. Sex, Intrigen, Gewalt - all das sind hier die Zutaten und es sind dieselben, wie sie auch in jeder x-beliebigen Dailysoap es wären.
Serie besticht durch Wirbel
Aber! Natürlich sind genau diese Elemente, die den Mythos Sisi, Europas populärste Adelige, am Leben erhalten. Denn eine Serie ist freilich nicht zu vergleichen mit einem Blick in ein Geschichtebuch ( lesen geht immer! ). Idealerweise genießt man beides.
Die lustigsten Ungenauigkeiten
Jedenfalls sind uns auch in dieser neuen Staffel ein paar historisch fragwürdige Details ins Auge gestochen, die wir gerne näher beleuchten wollen.
- Geburt: Rund um die Geburt von Sisis zweitem Kind Gisela kommt es zu lustigen Szenen. So ist der Kaiser persönlich bei der Schwangerschaftsuntersuchung dabei und dann auch bei der Geburt. Fast könnten wir uns in der Szene eine Rückschau auf einen Geburtsvorbereitungskurs der beiden vorstellen, so innig und heute üblich wirkt der Beginn der Niederkunft.
- Smoothie: Als Franz Joseph eines Morgens sein Frühstück einnimmt, wird ihm auch ein grüner Saft hingestellt. Etwa ein Power-Smoothie schon bei den Habsburgern? Sind wir etwa die Erfinder dieses Lifestyle-Getränks? Indirekt vielleicht! Aber statt Spinat oder Grünkohl ist es der Sagt von Erbsen! Und warum soll er den trinken? Gut für zwischenmenschliche Aktivitäten soll er sein. Genauer, um einen männlichen Thronfolger zu zeugen!
- Emanzipation: Elisabeth will sich weiterhin durchsetzen und wirkt sehr emanzipiert. Inwieweit das historisch so ausgeprägt war, das ist in der Serie die interessanteste Frage, denn klar, wer will sich nicht gerne eine Kaiserin vorstellen, die schön, schlau war und die Zügel in der Hand hatte.
Beliebter Stoff
Wer nicht genug bekommen kann von der Kaiserin und ihrem Leben: Ab dem 8.12. läuft Sisi auf RTL und Thomas Brezina hat auch eben erst einen neuen Krimi herausgebracht.