Shitstorm
Eklat: Alle gegen Anna Netrebko
10.12.2014Nach Netrebkos Auftritt bei Oleg Zarjow verliert sie AUA-Spot und viele Fans.
„Schande!“ „Gib die Staatsbürgerschaft zurück!“ „Boykott!“ Auf Anna Netrebkos Facebook-Seite ergießt sich ein wahrer Shitstorm über die Operndiva. Grund: Sie posierte mit Oleg Zarjow, einem prorussischen Separatistenführer in der Ukraine.
Der Schaden ist enorm: Das Außenministerium distanzierte sich von der Wahlösterreicherin, und die AUA setzte ihren Werbespot ab.
Aufruhr
Auf Facebook nimmt Netrebko dazu Stellung: „Ich habe die Fahne nicht sofort erkannt“, erklärt sie das Bild mit der neurussischen Fahne. „Das war kein politischer Akt! Ich habe für das Opernhaus in Donezk gespendet.“ Ganz so naiv schätzt man die Star-Sängerin aber nicht ein. Insider berichten: „Sie kassiert bis zu einer Million für Auftritte in Russland.“
Netrebko weilt indes wieder in Wien und plant hier ihr Weihnachtsfest: „Ich mache eine Sieben-Kilo-Gans, ein großes Fest!“
Das Facebook-Statement: Das sagt Netrebko
"Der aktuelle Konflikt bedrückt mich sehr. Mein Mitgefühl gilt beiden, Russen und Ukrainern. Es bricht mein Herz, wenn ich die Kämpfe und die Zerstörung sehe. Ich habe Freunde in Donezk, junge Musiker, die mir erzählt haben, dass das Theater teilweise zerstört wurde. Ich wollte mit meiner Spende die Künstler unterstützen, weil ich in an die Macht der Kunst in Zeiten des Krieges glaube. Ich möchte klarstellen: Diese Spende war kein politischer Akt! Jeder Künstler muss für kulturelle Werte und Frieden in der Welt eintreten …"
AUA cancelt Werbespot mit Anna Mucha: "Werbewert ist nachhaltig beschädigt"
Netrebko wirbt für Chopard, Escada, aber nicht mehr für die Austrian Airlines. Ihr Spot wurde nach dem Politskandal frühzeitig abgesetzt. „Sie war schlecht bis gar nicht beraten und wird einen Schaden davontragen“, ortet Experte Christian Mucha. Ihren Werbewert schätzt er bis dato auf über fünf Millionen Euro.