Fête Impériale
Elisabeth Gürtlers Party-Galopp
26.06.2012
Dritter Sommerball zwischen barocker Pferdedressur & Pferdeäpfel-Dessert.
Man ist fast geneigt zu sagen, Elisabeth Gürtler (62) könne es nicht lassen – die Sache mit den Bällen nämlich. Also hat die Sacher-Chefin schon im Vorfeld der dritten Fête Impériale, die am 29. Juni stattfindet, klargestellt: Der Sommerball in der Hofreitschule ist keine Kompensation für ihre ehemalige Tätigkeit als Opernball-Organisatorin.
"Das ist was ganz anderes“, sagt Gürtler, „wir brauchen Einnahmen für die Spanische Hofreitschule, die früher bis zu 3,7 Millionen Euro Defizite hatte – bei Einnahmen in der Höhe von sechs bis sieben Millionen.“ Seit Gürtler als Generaldirektorin der Hofreitschule das Zepter im Traditionsunternehmen übernommen hat, konnten Letztere immerhin auf rund zehn Millionen erhöht werden. Allein die Fête Impériale brachte 2011 einen Gewinn von 30.000 Euro und hilft nicht zuletzt dabei, die Hofreitschule als originellen Veranstaltungsort zu bewerben. Nur: So ein prachtvolles Fest, wie Gürtler es nun schon das dritte Jahr en suite ausrichtet, wird ihr so schnell keiner nachmachen.
Olympia-Feuer & feudales Dressing
Österreichisch-ungarische Barocksessel aus Schloss Hof, italienischer Belcanto mit der Sopranistin Lucia Aliberti, das Staatsopernballett und eine eigenes Debütantenkomitée unter der Leitung von Thomas Schäfer-Elmayer. Das sind nur einige der Highlights der diesjährigen imperialen Feier. Getanzt werden soll bei diesem Anlass, so will es das Motto, damit die Lipizzaner weiter tanzen. Und weil tanzen irgendwo auch Sport ist, werden heuer ehemalige Olympia-Gewinner in den Festsaal einziehen – samt ihren Medaillen.
"Das wird sicher eine ungewöhnliche Kombination mit den Roben“, freut sich Gürtler. Der Dresscode ist sonst nämlich strikt und sieht bei den Herren Frack mit weißen Handschuhen vor, bei den Damen weiße, bodenlange Abendkleider – natürlich auch samt bleichen Fingerschonern. Ansonsten soll das Farbkonzept heuer mit Gelb- und Violetttönen die Fantasie der Ball-Besucher beflügeln. Kein Geringerer als Andreas Lackner, ein Style-Virtuose und der langjähriger Lifeball-Ausstatter, zeichnet heuer für die Gestaltung verantwortlich. Und weil die Fête Impériale laut Gürtler ein internationaler Sommerball mit typischem Wiener Charme ist, punktet die feudale Veranstaltung mit liebevollen Details, bei denen auch Wiener Traditionsfirmen zum Zug kommen. So stammt der Kopfschmuck der Debütantinnen wieder von Mühlbauer. Das "Fête Impériale Brot“ wurde extra vom In-Bäcker Joseph kreiert. Und zum Nachtisch werden "Pferdeäpfel“ vom Eis Greissler kredenzt. Sogar in punkto Durstlöscher ist mit einer Überraschung zu rechnen. Wir sagen nur: "Ottakringer Bitter“ – ganz in Violett ...
Freilich hat so ein Prachtfest auch seinen Preis. Mit Eintrittskarten ab 120 Euro (Flanierkarte) und VIP-Karten ab 180 Euro (inklusive Cocktailempfang unter der Michaelerkuppel) ist man aber im Vergleich zum Opernball dennoch wohlfeil unterwegs. Doch wie gesagt, die beiden Bälle wollen nicht miteinander konkurrieren. Elisabeth Gürtler wird ihrem Namen als Grande Dame der Gesellschaft jedenfalls wieder mal mehr als gerecht.
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