Vom Flüchtlingskind zur Miss Austria 2013

Es ist eine Laufbahn, die viele Flüchtlinge an eine goldene Zukunft glauben lässt: Ena Kadic wurde am 6. Oktober 1989 in Bihac (Bosnien) geboren, flüchtete im Alter von drei Jahren mit ihrer Familie nach Österreich. Ihre Mutter Merima, eine Architektin, und ihr Vater Ermin landeten mit ihr im Tiroler Stubaital, nur Opa ­Mumid blieb in Bosnien.

Bei Miss-Austria-Wahl Sieg gegen 17 Mitkandidatinnen

In Innsbruck ging sie zur Ferrarischule für Mode, machte ihren Abschluss, arbeitete im Modegeschäft Petera in den Innsbrucker Rathausgalerien und modelte.

Sie bewarb sich bei Missen-Macher Helmut Gruber (siehe Interview) für die Miss-Tirol-Wahl und schaffte den zweiten Platz. Weil aber die ersten zwei bei der Wahl zur Miss Austria antreten dürften, reiste auch Kadic zum ­Finale nach Baden.

»Ich bin froh, wieder mein altes Leben zu haben«

Sie triumphierte. Am 23. Juli 2013 wurde die 23-jährige Tirolerin mit bosnischen Wurzeln Miss Austria. Kadic (1,78 groß, 59 Kilogramm, Maße 83-63-93) setzte sich gegen 17 Mitkandidatinnen durch – 20 Jahre nachdem sie flüchtete. Es folgte ein ereignisreiches Jahr: Miss-World-Wahl in Indonesien, Hunderte PR-Termine, Mode-Shootings, Debüt am Opernball, Publicity. Mitte 2014 gab sie die Krone ab, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück: „Ich bin froh, mein altes Leben wieder zu haben“, sagte sie damals. Ena jobbte als Verkäuferin, trieb viel Sport. Letzten Freitag starb sie am Bergisel – nahe ihrer Lieblingslaufstrecke.