8.000 Fans beim ÖSTERREICH-Konzert
Fendrichs Show lässt Stadthalle beben
07.11.2021Nach Graz stand gestern das von ÖSTERREICH präsentierte Wien-Heimspiel am Tour-Plan des Austropop-Stars. 8.000 Fans in der Stadthalle feierten Rainhard Fendrich und seine brisante Hit-Show "Starkregen":
„Ich singe über Themen, die mich aufregen. Die Kunst ist in der Pflicht, zu reflektieren und auch zu kritisieren.“ Rainhard Fendrich (66) zeigt sich wieder als Großmeister des Austropop. Nach 18 Monate Corona-Stopp, dem triumphalen Tourstart in Stuttgart und umjubelter Austro-Premiere in Graz ging gestern endlich das von ÖSTERREICH präsentierte Heimspiel in der Wiener Stadthalle über die Bühne.
Knapp 8.000 Fans, darunter VIPs wie Christian Kolonovits feierten die zwischen Pop, Pathos und Politik angesetzte Show "Starkregen". „Schön wenn man einmal keinen Shitstorm erntet,“ quittierte Fendrich dabei schon zu Beginn die Ovationen.
„Nicht gerecht“. Über 8.000 Tickets waren für das Wien-Konzert bereits seit September 2019 verkauft. Doch wegen drei-maliger Corona-Umdadiertung und strikter 2G-Vorschrift blieben dann doch einige wenige Plätze frei. „Nicht geimpfte, aber getestete Personen von öffentlichen Veranstaltungen auszuschließen, empfinde ich persönlich als nicht gerecht,“ übte Fendrich darüber nach Internet-Shitstorm - "Regierungskünstler" - bereits in einem NEWS-Interview Kritik.
Auch in der Stadthalle, wo er mit den Highlights der Polit-CD „Starkregen“, Raritäten („Geisterbahn“) und dem großen Hitfeuerwerk zu Standing Ovations hinriss, wurde Fendrich wieder laut. „Man darf sich nicht wundern wenn der Wähler das Vertrauen in die Politik verliert und sich schlichtweg verarscht fühlt.“ Und: „So manche Karriereleiter wird plötzlich zur Feuerleiter ungewandt“
Dazu gab’s eine stimmig-reduzierte Light-Show, den zum Mitsingen anregenden Unplugged-Part rund um "Macho Macho" und "Strada del Sole", und Storyteller-artige Erzählungen. Die beste Fendrich Show seit Jahren. oe24.TV übertrug die ersten Höhepunkte live aus der Stadthalle.
Symphonie-Konzert.
Bereits heute geht der Fendrich-Hype weiter: Um 10 Uhr startet bei oeticket der Vorverkauf für sein wohl sensationellestes Wien-Konzert. Am 3 Juli spielt er unter der Leitung von Kolonovits unter dem Motto „Fendrich Symphonie“ mit großem Orchester vor Schloss Schönbrunn auf.
Als Warm-Up gibt's am 20. November (Dornbirn) und ab März insgesamt noch 10 weitere "Starkregen"-Konzerte in Österreich.
Konzert-Kritik
Fendrich als Gewissen des Austropop ÖSTERREICH war beim Heimspiel in Wien.
Nach 18 Monaten Corona-Verzögerung („Wenn wir eines durch diese Pandemie gelernt haben, dann ist es wir sehr man Nähe vermisst wenn sie plötzlich nicht mehr da ist.“) war für Rainhard Fendrich gestern Pünktlichkeit Trumpf. Exakt um 20.00 Uhr startete er mit der musikalischen Jugenderinnerung „Rock'n'Roll“ Band sein großes Heimspiel in der Stadthalle.
„Schön, dass es endlich geklappt hat,“ strahlte er dabei überglücklich mit den dezent gesetzten Bühnenscheinwerfern um die Wette und lieferte dann unter dem Motto „Starkregen“ seine bislang brisanteste Show: 29 Hits eingebettet in starke Polit- und Gesellschafts-Parolen. Die Ansagen waren dabei fast wortwörtlich ident mit denen vom Tourstart in Stuttgart.
8.000 Fans im der Stadthalle feierten Fendrich dabei als Gewissen des Austropop. Denn neben umjubelten Hymnen wie "Es lebe der Sport", "Blond", wo die Fans dann alle Corona-Regeln vergessen ließen und zur Bühne stürmten, dem Mitsing-Klassiker "Strada del sole" und natürlich "I am from Austria", wo 8.000 Fans ihre Handy zum Mitfilmen zückten, stimmte er auch nachdenkliche Töne wie „Sag ma ned es gibt kan Teufel“ und „Hinter’m Tellerrand“ an.
Anders als in Deutschland ließ Fendrich in Wien das G’stanzl „Heimatlied“ und damit auch seinen heißen Gabalier-Hüftschwung aus. Dafür gab’s den umjubelten 80er-Jahre Klassiker "Zweierbeziehung".
Nicht nur mit "Tango Korrupti" („Mache Lieder haben ein Ablaufdatum, dieses jedoch nicht.“) und "Heiße Luft" wurde Fendrich während der zweistündigen Sensations-Show auch wieder politisch laut. „Zur reinen Party-Bespaßung gibt es Berufenere“. Für einen großen Austropop-Abend jedoch kaum bessere.