Affäre

Gaston Glock: Im Ehe-Krieg

10.12.2011

Ex-Frau des Waffenmilliardärs fordert Anteile am ­gigantischen Imperium.

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Er gehört zu den 25 reichsten Österreichern: Gaston Glock, 82, Groß-Industrieller, Waffenproduzent, Milliardär, Flugzeug-fan (drei Jets, ein Hubschrauber). Ursprünglich stellten er und seine Ehefrau Helga (75) in der gemeinsam aufgebauten Firma in Deutsch-Wagram (NÖ) Vorhangringe aus Plastik her. Dann entwickelte er in Ferlach (Kärnten) die erfolgreichste Pistole der Welt: Die Glock 17. Das war 1982. Seither wird die Waffe, die größtenteils aus Plastik besteht, vom ­österreichischen Heer, von den Armeen in Norwegen und Schweden, der NATO, der Polizei in Deutschland und den USA verwendet.

Es geht um 100 Millionen
Trotz des enormen Erfolges gelang es Gaston Glock jahrzehntelang, sich und seine Familie (zwei Söhne, eine Tochter) aus den Medien rauszuhalten. Damit ist jedoch Schluss, seit News den Ehekrieg in epischer Breite ausleuchtete.

Im Juni 2011 ließ Glock sich nämlich nach 49 Ehejahren von seiner Frau Helga scheiden. Wenig später heiratete der rüstige 82-Jährige die Villacherin Kathrin Tschikof, 31. Sie leitet das Glock Horse Performance Center in Treffen in Kärnten, eine der modernsten Pferdesportanlagen des Landes. Glock errichtete seiner Neo-Ehefrau ein einzigartiges Reitzentrum mit luxuriösen Boxen, klimatisierten Reit- und Dressurhallen der Extraklasse.

Nicht fair behandelt
Mit der privaten Verjüngung ordnete der Industrielle auch seine Firmen neu, schachtelte seine Stiftungen um. Und genau darum geht es nun in einem Aufteilungsverfahren vor dem Bezirksgericht in Gänserndorf. Ex-Frau Helga Glock fordert Anteile des Firmen- und Immobilienimperiums im Wert von mehr als 100 Millionen Euro.

Damit könnte der Prozess in Gänserndorf zu einem der teuersten Aufteilungsverfahren in Österreich werden. Unterstützt wird sie dabei von einer Wiener Anwältin und dem Linzer Wirtschaftsprüfer Werner Obermüller.
Helga Glock will in der Öffentlichkeit nichts zu dem Verfahren sagen. Auch die Kinder schweigen eisern. Nur Wirtschaftsprüfer Werner Obermüller deutet gegenüber ÖSTERREICH an, wo das sechsstellige Millionenproblem im Hause Glock liegt: „Ich denke, Frau Glock wurde nicht fair behandelt. Ich habe sogar das Gefühl, sie wurde über den Tisch gezogen.“

Anzeige gegen Vorstände
Obermüller bestätigt auch, dass er kürzlich zwei Vorstände der Glock-Stiftungen wegen des „Verdachts auf Standesrechtsverletzungen“ disziplinarrechtlich angezeigt hat: „Beide Vorstände sind befangen, einer hat sogar Gaston Glock im Scheidungsverfahren vertreten“, sagt der anerkannte Wirtschaftsprüfer: „Beiden fehlt eindeutig die Objektivität in der Causa.

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