Bei Pressekonferenz wurde Treichl-Stürgkhs Nachfolgerin verkündet.
Die Werbefachfrau Maria Großbauer ist die neue Organisatorin des Wiener Opernballs. "Es ist mir eine riesengroße Freude und riesengroße Ehre, in diesen 'Heiligen Hallen' mitwirken zu können", sagte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in der Staatsoper. Auch Direktor Dominique Meyer zeigte sich erfreut: "Ich halte sie für die Richtige".
Gründe für Entscheidung
Meyer nutzte die Pressekonferenz, um "Gerüchten" zu entgegnen, die Bestellung von Großbauer mit seiner Wiederwahl als Staatsoperndirektor in Verbindung brachten. Ist die Werbefachfrau doch immerhin mit Philharmoniker-Chef Andreas Großbauer verheiratet. "Ich hatte keine Hintergedanken. Die Philharmoniker bestellen auch nicht den Direktor, das macht der Kulturminister", unterstrich Meyer. Die Entscheidung hatte ganz andere Ursachen: "Sie kennt das Haus sehr gut und brennt für die Oper. Sie ist klug, kreativ, hat Sinn für Eleganz, ist gut vernetzt, hat Erfahrung im Positionieren von Marken und in der Realisation von Projekten".
Opern-erfahren
Tatsächlich ist Großbauer mit dem Haus seit ihrer frühen Kindheit an sehr verbunden. Ihr Vater, Karl Jeitler, war 38 Jahre lang Posaunist bei den Wiener Philharmonikern. "Ich liebe die Staatsoper seit über 30 Jahren. Ich bin mit Opernluft aufgewachsen", meinte die Neo-Organisatorin. Sie selbst spielt neben Querflöte und Klavier vor allem Saxofon. "Ich habe mit Big Bands auf vielen Bällen bis 5.00 Uhr in der Früh gespielt. Ich kenne die Bälle daher auch von dieser Seite."
Pläne noch geheim
Ihre Pläne für den Opernball wollte sie bei der Pressekonferenz noch nicht verraten. Aber natürlich habe sie "schon einige Ideen". Auf jeden Fall will sie auf dem von der geschiedenen Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh gelegten Fundament weiter aufbauen, dabei aber auf jeden Fall auch "ihre persönliche Note" einbringen. Ein Schwerpunkt wird die Musik sein. Diese soll künftig "vom Dach bis in die kleinste Ritze" weiter an Bedeutung gewinnen. Die nächste Zeit will Großbauer aber einmal dazu nutzen, das Team besser kennenzulernen und sich richtig einzuarbeiten.
Natürlich durfte bei der Pressekonferenz die Frage nicht fehlen, wie sie es denn mit Baumeister Richard Lugner halte. Großbauer konnte dabei gleich einmal diplomatisches Geschick beweisen: "Ich möchte, dass alle Gäste einen unvergesslichen Abend haben". Dass ihre neue Aufgabe auch mit sehr viel - manchmal auch unangenehmen - Rampenlicht verbunden ist, schreckte Großbauer nicht ab: "Daran denke ich noch nicht". Der nächste Opernball ist jedenfalls am 23. Februar 2017.