Die letzte Pop-Party des Sommer ist gestartet. Bis Sonntag früh feiern 150.000 Fans am Frequency Festival ab. Bei schwachem Line-Up und einer Fendrich-Überraschung stehen Bier und Baden im Vordergrund.
„Festival Pässe sold out!“ Das Frequency startete heuer mit einer Lüge. Am Mittwoch jubelte man auf Facebook über ein ausverkauftes Festival, dabei gab es selbst am Donnerstag bei oeticket noch jede Menge Karten. In fast allen Kategorien. Einzig die Caravan-Tickets waren restlos vergeben. Nach Nova Rock (um 20.000 Besucher weniger als im Vorjahr) kam somit auch das Frequency ins Schwitzen. Wohl auch wegen einem unspektakulären Line-Up mit wenigen Highlights (Imagine Dragons). Knapp 150.000 Fans werden bis Sonntag in St. Pölten erwartet. Die letzte große Sommerparty.
Die Lage auf den Campinggelände, das schon am Dienstag gegen einen Aufpreis von 25 bzw. 45 Euro (Caravan) geöffnet wurde und den Parkplätzen war trotzdem etwas chaotisch: Unzählige Besucher mussten stundenlang nach einem freien Platz für ihr Zelt suchen. Der Frust wurde aber bald mit Bier (6,50 Euro!) und Baden in der nahen Traisen ertränkt. Bei 30 Grad eine mehr als willkommene Erfrischung. Viele wollten gar nicht mehr aus dem Wasser.
Nach Hagel-Warnung (Mittwoch) und dem obligaten Einlass-Stau eröffnete der kanadische Singer-Songwriter Exxstacy um 14.20 Uhr mit der Gin-Flasche in der Hand den 54-Stündigen Musik-Reigen. Dafür hatten aber nur wenige Fans den weiten Weg von den Zelten zur Bühne gefunden. Kein Wunder: Die Sonne brannte da gerade ganz besonders heftig auf St. Pölten nieder und vor den Bühnen gibt’s überhaupt keinen Schatten. Sonnenstich-Gefahr!
Auch bei Trendsetter KennyHoopla und Rapper bbno$, der ein Hobbit-Kochbuch an die Fans verteilte und sogar zum Fendrich-Klassiker „I am from Austria“ (!) abtanzte,, blieben die Zuseherzahlen noch eher überschaubar. Erst bei Star-DJ Robin Schulz, der nach seinem Hitfeuerwerk rund um „Prayer in C“ gleich zum einem weiteren Auftritt nach Ibiza jettete, und den Nu-Metal-Legenden von Limp Bizkit („Rollin’“) kam Stimmung auf. Da wurden im Publikum sogar die Bengalen gezündet. Im Anschluss wollte Macklemore mit Welthits wie „Thrift Shop“ oder „And We Danced“ das erste Highlight setzen und zum Tagesfinale dann Die Ärzte bis weit nach Mitternacht gleich ihren Ruf als "Beste Band der Welt" festigen. Danach sollte der Party-Reigen im Nightpark noch bis 6 Uhr weitergehen. No Sleep till St. Pölten!
KennyHoopla
Rapper bbno$
Robin Schulz
Fred Durst von Limp Bizkit
US-Rapper Macklemore am Frequency Festival 2023
Spannend: Auch SPÖ-Chef Andreas Babler hat sich heuer am Frequency angesagt und will sogar in einem Camper übernachten. Klimaministerin Leonore Gewessler schaute schon am ersten Tag vorbei. Zum Fachsimpeln mit Veranstalter Harry Jenner.
Ministerin Leonore Gewessler mit FRequency-Veranstalter Harry Jenner
"Turbobier"-Sänger und Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny, alias Marco Pogo, traf Fred Durst von Limp Bizkit am Frequency:
Am Freitag folgen u.a. Mathea, Finch, Electric Callboy, die am 1. März auch die Stadthalle rocken, und die Hit-Show der Imagine Dragons („Thunder“). Samstag setzen KIZ, Kraftklub und Armin van Buuren das schwache Finale. Schräg: Bereits um 23.59 Uhr, also während die „Headliner“ noch auf der Bühne sind, startet der Vorverkauf für das nächste Frequency, das von 15. bis 17. August 2024 über die Bühne geht. Hoffentlich wieder mal mit echten Top-Acts.