Hansi am Hahnenkamm

Hinterseer mit 12.000 Fans in Kitz

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Fan-Wanderer reisen aus ganz Europa an - auch aus Dänemark kommen Busse.

Wenn Schlager-Ikone Hansi Hinterseer (57) sein Liedgut auspackt, möchte man nicht glauben, dass dieser schlichte Song Berge versetzen kann. Tatsächlich aber scheint der Kitzbüheler Hahnenkamm alljährlich zumindest zu vibrieren, wenn 12.000 Hansi-Fans, samt Rollstuhl und Kinderwagen, ihr Idol beim Gipfelsturm begleiten.

Auch heuer wieder: Kommenden Donnerstag (25. 8.) ruft der Berg in Gestalt von Hansi zur Fan-Wanderung nach Kitz. Tags darauf dann und am 27. 8. steigt einmal mehr das große Hansi-Open-Air im Kitzbüheler Tennisstadion. Als passende Begleitmusik für den dreitägigen Massen-Marathon gibt es das neue Hansi-Album mit dem wenig konkreten, aber doch vielsagenden Titel Zwei Herzen.

Gold & Platin
Dass dem vielfachen Gold- und Platin-Gewinner die Mühen des Show-Business nicht nur vergolten, sondern auch – noch dazu in seiner geliebten Tiroler Bergwelt – geneidet werden, erzählt er im Interview: „Und leider werden die Neider immer mehr!“

"Ich weiß, dass ich viele Neider habe"

ÖSTERREICH: Ihre Fan-Wanderungen sind ein Phänomen. Wer sind eigentlich die Hansi-Fans?
Hansi Hinterseer: Die gibt es weltweit. Und da spielt auch das Internet eine Rolle: weil sich jeder informieren kann. Und auf diesem Weg und durch Mundpropaganda kommen jedes Jahr mehr Leut’. Da ist alles dabei, Jung und Alt, alle Berufsschichten, die sagen: „Mach’ ma uns a schöne Zeit!“

ÖSTERREICH: In Dänemark haben Sie sogar Lady Gaga vom Chart-Stockerl gefegt. Was interessiert die Dänen an einem Tiroler Sänger?
Hinterseer: Bei mir ist halt bei mir alles melodiös, und wenn eine Melodie sympathisch rüberkommt, dann horch’ ich mir’s auch an. Auch wenn ich’s vielleicht nicht versteh’. Denn wenn man ehrlich ist: Wer versteht denn wirklich englische, französische oder italienische Lieder? Das ist die Faszination Musik allgemein. Und wenn dann auch noch einer davor steht, den die Leut’ sympathisch finden und der etwas präsentiert, zu dem auch viele andere stehen, wie ich zu meinen Bergen, dann passt alles zusammen.

ÖSTERREICH: So eine Wanderung bedeutet ja mehr als spazieren gehen. Paulo Coelho hatte auf dem Jakobsweg sogar eine Erleuchtung. Werden Ihre Fans auch erleuchtet ...?
Hinterseer: … nein, bitte, das ist weit, weit weg von dieser Erleuchtung! Wandern ist ja keine neue Erfindung, sondern das ist bei uns ganz normal, dass man gern spazieren geht in den Bergen. Wir tun nicht bergkraxln, und da bietet der Hahnenkamm natürlich ideale Voraussetzungen für junge und ältere Menschen, für Menschen, die Rollstuhlfahrer sind, die einen Kinderwagen mithaben. Es ist einfach ein nettes Ausflugsziel da oben.

ÖSTERREICH: Haben Sie beim Wandern Kontakt zu den Fans?

Hinterseer: Wenn man mit 12.000 Leuten spazieren geht, hat man natürlich Kontakt.

ÖSTERREICH: Was redet man da miteinander?
Hinterseer: Jeder versucht, zu mir zuwe z’kommen und ein Foto zu machen … Aber es ist eine nette Harmonie, kein Stress, keine Hektik. Das geht ruhig und gesittet zu, und jeder hat einen Spaß dabei.

ÖSTERREICH: Auf Ihrer Homepage grüßen Sie mit „Vergelt’s Gott!“. Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Hinterseer: Ja, bin ich schon, ein gläubiger Mensch. Aber das sagt man halt so: Wie man „Dank’schön!“ sagt, sagt man „Vergelt’s Gott!“.

ÖSTERREICH: Haben Sie noch viele Neider?
Hinterseer: Die wird es immer geben. Aber das sind arme Leut’, die nie zufrieden sein werden. Die werden immer irgendwo jammern und neidig sein müssen. Das tut mir auch leid für die Leut’ … Ich weiß, dass ich da in Kitzbühel viele gute Leut’ hab’, aber auf der anderen Seite auch viele Neider. Die halt selber nirgendswo hinkommen in ihrem ganzen Leben.

Christoph Hirschmann

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