Karriere-Kurve
Sarkissova: Karinas riskanter Spagat
04.09.2012
Nach 12 Jahren an der Staatsoper tanzt die Ballerina aus der Reihe.
Seit sie ein kleines Mädchen war, hatte Karina Sarkissova nur einen Traum: Primaballerina zu werden. Durch harte Arbeit, stundenlanges Training und vielen Tränen schaffte sie es 2000 in die Wiener Staatsoper – die absolute Oberliga für jede Tänzerin. Doch jetzt wagt Sarkissova einen mutigen Schritt. Nach vielen Verhandlungen löst sie ihren Vertag mit der Oper und hat ab 31. 8. 2013 endgültig ausgetanzt. Dieser Wunsch ging von ihr aus, heißt es aus dem ersten Haus am Ring. Ihr unterkühltes Verhältnis zu Ballett-Chef Manuel Legris wird wohl dazu beigetragen haben. Auf jeden Fall ließ sich Sarkissovas Engagement im Fernsehen und am Red Carpet nicht mehr mit der tanzenden Hochkultur vereinen.
Heißer Tanz
Vor zwei Jahren hatte Sarkissova
noch um das Bleiben bei der Staatsoper – nach dem Nacktskandal und Kündigung – gekämpft. Sie ging an die Öffentlichkeit, klagte an und die Staatsoper knickte ein. "Ohne Tanz gibt es für mich kein Leben“, stellte Sarkissova einmal in Madonna SOCIETY klar. Jetzt scheinbar doch. Denn seitdem sie den Sprung in den ORF schaffte und als Dancing Stars-Gastjurorin zum Publikumsliebling avancierte, hat sich ihr Leben von Grund auf verändert.
Angebote für Film, Shows und Events machten ein ständiges Engagement bei der Staatsoper obsolet. Es war ein Abschied auf Raten. Sarkissova tanzte sich bereits 2011 frei und ging auf einjährige Ballett-Karenz. Neue Projekte lockten – und natürlich auch mehr Geld. Mit ORF-Auftritten und Society-Veranstaltungen cashte sie mehrere tausend Euro im Monat – kein Vergleich zu ihrem bescheidenen Gehalt als Ballerina.
Im Umbruch
Keine Frage, Sarkissova ist ein Unikat. Ihre neue Bekanntheit, die Mitgliedschaft in der Adabei-Gesellschaft und das schnelle Geld haben ihre Ziele verändert. Sie will mehr. Auch privat. Im November 2011 ließ sie sich von Ehemann Wolfgang Rudroff nach 10 Jahren scheiden und zog in eine eigene Wohnung. "Es ging um meine seelische Freiheit“, so Sarkissova in Madonna SOCIETY. Seitdem kümmert sich das Paar getrennt um den gemeinsamen Sohn Gabriel (10).
"Ich bin ehrgeizig“, sagt Sarkissova und ist auch stolz darauf. Ihre russische Disziplin fegte schon so manche Konkurrenz von der Bühne. Jetzt will sie durchstarten: als Jurorin in Die große Chance ist sie ab Freitag wieder im ORF umtriebig. Parallel sortiert sie bereits Angebote für Ballett-Auftritte und Schauspiel-Engagements. Davor tanzt sie aber noch einmal in der Wiener Staatsoper an. Ausgerechnet zum Faschingsbeginn, am 11. November, tritt sie für einige Monate noch einmal ihren Tanz-Dienst an. Dann wird sie wieder das Lampenfieber packen und die Bühnenluft noch einmal inhalieren. Und vielleicht auch für einen Moment an ihrer Entscheidung zweifeln, der Oper einen Korb gegeben zu haben.
Mehr spannende Star-Storys finden Sie ab sofort in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY.