Akte Brodmann

Keszlers "Killerhund" terrorisiert Society

27.03.2010

Es werden immer mehr Opfer. „Herr Brodmann“, Schoßhund von Life-Ball-Macher Gery Keszler, beißt sich durch die Society. Die Erregung.

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Wie bei vielen Serientätern sieht man es ihm auf den ersten Blick nicht an: Ein treuherziger Blick und süße Schlapp­ohren machen Herrn Brodmann zum Knuddel-Objekt der Begierde.

Doch diese Woche kam die Wahrheit über den kleinen, hellbraunen Pinscher von Life Ball-Boss Gery Keszler ans Blitzlicht. Er biss zu, ohne Vorwarnung. Opfer: Christian Rainer. Der Profil-Chef wurde aus dem Hinterhalt bei der Grazer Diagonale-Eröffnung attackiert. Fazit: ein blutiger Finger und eine öffentliche Anklage via Hitradio Ö3: „Keszler hat sich nicht mal bei mir entschuldigt!“

Ein Augenzeuge schildert die dramatische Szene: „Plötzlich springt der Hund fast hinüber und verbeißt sich in die Hand.“ Besitzer Keszler plädiert auf „nicht schuldig“: „Er hat den Hund im Dunkeln erschreckt! So ein Biss ist, als ob einen ein Goldhamster zwickt.“

Chronologie
Aber: Es war nicht Brodmanns erster Biss. Die Dunkelziffer sei weit höher, so eine Intima: „Der hat schon die halbe ­Society gebissen!“ ÖSTERREICH begab sich auf Spurensuche nach weiteren ­Opfern und Taten:

Erstmals verhaltensauffällig wurde Herr Brodmann am 9. Juli 2008, als er bei der Premiere der Stockerauer Festspiele einen weißen Polarspitz anspitzte. Nur zwei Monate später der nächste Eklat: Am 4. September pinkelte der Pi(n)scher bei der Van Gogh-Vernissage in der Wiener Albertina direkt aufs denkmalgeschützte Parkett. Der Vorfall fiel unter Welpenschutz. Herr Brodmann kam auf freien Fuß davon.

Ein Opfer spricht. Aus Angst vor weiteren Attacken (von Keszler oder Brodmann?) will das nächste Opfer anonym bleiben: „Ich wurde in Kärnten angefallen. Er hat mich angeknurrt, gekläfft – und schon hatte ich die Zähne drinnen!“

Ab jetzt wurde der Hund scharf auf Society-Hände, die ihn ungefragt tätschelten. Milliardärin Franziska Meinl soll am 26. November 2009 im Wiener Rathaus schmerzhafte Bekanntschaft mit den Beißerchen gemacht haben. Wieder traf es das Opfer völlig unvorbereitet: „Er ist ruhig dagesessen, sie hat ihn gestreichelt und plötzlich hat er zugeschnappt!“, berichtet ein verstörter Augenzeuge.

Maulkorb
Laut Gesetz müsste Herr Brodmann auf Events Maulkorb tragen. Dann wäre auch Westwood-Ehemann Andreas Kronthaler vor zwei Wochen ungebissen davongekommen. Diesmal schnappte er beim Vienna Award of Fashion and Lifestyle zu.

Nur Keszler-Freundin Birgit Sarata weiß, wie man sich Herrn Brodmann zum Freund macht: „Am Anfang hat er bei mir auch geschnappt. Aber ich habe ihn immer mit Leckerli geködert. Frei nach dem Motto: Füttere die Bestie.“

ÖSTERREICH: Gery Keszlers Hund, Herr Brodmann, wurde in letzter Zeit auffällig, da er immer wieder bei Events nach Gästen geschnappt hat. Was hat das zu bedeuten?
Gabriele Bock: Ich kann nur eine Vermutung aufstellen, da ich diesen Hund nicht persönlich kenne. Aber das Verhalten lässt darauf schließen, dass der Hund überhaupt nicht erzogen ist. Er glaubt, er muss sein Herrchen verteidigen – deshalb schnappt er zu.
ÖSTERREICH: Was macht Herr Keszler falsch?
Bock: Es scheint, als behandelt er ihn eher als Spielzeug. Er muss viel konsequenter werden. Denn ein glücklicher Hund macht so etwas nicht. Der Hund ist haltlos überfordert, weil er glaubt, er ist der Rudelführer und muss den ganzen Laden schupfen. Und das kann er natürlich nicht – das bedeutet Dauerstress für ihn.
ÖSTERREICH: Heißt das, der Hund ist unglücklich?
Bock: Ja, denn normale Hunde, die glücklich sind, reagieren nicht so. Es wirkt, als wäre dieser Hund unglücklich.
ÖSTERREICH: Was wäre Ihr Tipp für Herrn Keszler?
Bock: Er muss ihn behandeln wie einen Hund und nicht wie ein Stofftier. Man darf ihnen nicht alles durchgehen lassen. Es ist zum Beispiel nicht gut, dass der Hund die ganze Zeit getragen wird. Keszler muss seinen Mut stärken, indem er ihm klarmacht, dass er, Herr Keszler, der Rudelführer ist.
ÖSTERREICH: Brodmann kommt zum Life Ball mit, ist immer auf Events dabei. Macht das dem Hund etwas aus?
Bock: Eigentlich nicht, wenn er erzogen ist. Ein normaler Hund sucht sich ein Plätzchen und schläft.
ÖSTERREICH: Sind kleine Hunde denn wirklich bissiger?
Bock: Auf die Größe kommt es nicht an, denn der Hund realisiert nicht, wie groß oder klein er ist. An dem dürfte es nicht liegen. Es ist ohnehin besser, dass Keszlers Hund klein ist, sonst wäre der Fall noch tragischer.
ÖSTERREICH: Stimmt der Spruch: Wie’s Herrl, so das G’scherl?
Bock: (lacht) In meinem Fall stimmt es zumindest. Mein Hund ist mir sehr ähnlich ...

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