Christiane Hörbiger verstarb Mittwochfrüh nach kurzer schwerer Krankheit in Wien.
Trauer. Österreichs Film- und Theaterwelt ist geschockt, weint, trauert um einen ihrer größten Stars: Schauspiellegende Christiane Hörbiger, Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger, verstarb gestern. Man wusste, dass sie krank war. Niemand aber ahnte, dass es so rasch gehen würde. Am 13. Oktober feierte sie noch ihren 84. Geburtstag. Jetzt die überraschende Trauermeldung.
Hörbiger war die Grande Dame des Theaters und Films. Den großen Durchbruch schaffte sie in der erfolgreichen TV-Serie Das Erbe der Guldenburgs, gemeinsam mit Stewart Granger und Ruth Maria Kubitschek stand sie vor der Kamera. Mit Julia, der streitbaren Bezirksrichterin, avancierte sie zur beliebtesten Serien-Darstellerin im gesamten deutschsprachigen Raum.
Hörbiger: Schön, elegant, in jeder Rolle erfolgreich
Begeisterung. In ihren Theaterrollen brillierte sie, in Lessings Nathan der Weise gab sie im Burgtheater 1959 ihr gefeiertes Debüt. Sie hatte Engagements in Salzburg, Heidelberg, am Schauspielhaus in Zürich. Mit ihren Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth bestimmte sie die heimische Film- und Theaterszene.
Sie war schön, elegant, ein streibarer Geist, ein Publikumsmagnet. In Helmut Dietls Satire Schtonk rollte sie die Affäre um die gefälschten Hitlertagebücher auf. Mit dem Justizdrama Die Geschworene und Die Gottesanbeterin löste sie Diskussionen aus.
Für ihre Fimrollen erhielt sie eine Reihe höchster Preise: Deutscher Fernsehpreis, Grimme-Preis, Wiener Ehrenmedaille in Gold. In ihrer Autobiografie zog sie zuletzt eine ganz persönliche Bilanz: „Ich muss der Weiße Clown sein. Ich muss ernst nehmen, was ich spiele“, formulierte sie. Österreich ist um eine große Schauspielerin und einen kritischen Geist ärmer.