Ihr irrer 36 - Stunden Trip

Lady Gaga: Pokerface in Wien

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Lady Gaga hielt die Stadt in Atem. Vom Casino-Besuch bis hin zum Yoga in der „Lugner City“.

Mit einer bombastischen Pop-Show begeisterte Superstar Lady Gaga gestern 15.000 fanatische Musikfans in der Stadthalle.

Aber: Auch ihre Auftritte abseits der Bühne sorgten für viel Aufregung. Schrill, überraschend, mit hohem Glamour-Faktor und viel Sex – so präsentierte sich die „Königin des Pop“ in Wien. Vom verwirrenden Versteckspiel über den Casino-Besuch von Frau „Pokerface“ bis in die frühen Morgenstunden.

Der Wien-Aufenthalt von Lady Gaga im Zeitraffer:

Geheime Aufnahmen für Album im Wiener Studio
Mittwochvormittag: Nach zehn Stunden Busfahrt von Turin kommt Lady Gaga unbeobachtet im Luxushotel Imperial an. Sie zieht sich erst einmal ins Zimmer zurück, erholt sich von den Strapazen.

Lady Gaga gab den Fans ein paar Autogramme

Lady Gaga: Pokerface in Wien
© oe24

Noch immer unbemerkt fährt sie ein schwarzer Van inkognito zum Tonstudio MG Sounds im Ersten Wiener Bezirk. Ein Beobachter: „Sie schlich sich durch den Hintereingang hinein.“ Lady Gaga feilte hier an ihrem neuen Album „Born This Way“, das im März 2011 erscheinen soll.

Im Van zeigt sich Lady Gaga erstaunt über den Fan-Rummel.

Lady Gaga: Pokerface in Wien
© oe24


Kühle fünf Grad, aber Lady Gaga trägt nur Minirock

18.30 Uhr, Hotel Imperial, Hintereingang: Ein Raunen geht durch die wartenden Fans und Fotografen. Erstmals lässt sich der Superstar blicken. Trotz fünf Grad trägt sie nur einen weißen Minirock im Krankenschwestern-Style, dazu einen schrillen weißen Matrosenhut.

Lady Gaga gibt die ersten Autogramme – auch auf das ÖSTERREICH-Titelblatt. Das Spektakel dauert gerade einmal ein paar Minuten, dann ist die Pop-Queen wieder weg. Sie huscht in einen schwarzen Van, der mit ihr abrauscht. Auch ihr Freund Luc-Carl sowie ihre Eltern Joseph und Cynthia Germanotta folgen in einer Mercedes Limousine. Ziel ist das Innenstadtlokal „Weißer Rauchfangkehrer“.

Miss „Pokerface“ hatte Spaß, zockte im Casino
19.30 Uhr, Hotel Imperial: Der Van mit Lady Gaga und die Limousine mit ihrem Freund fahren beim Hintereingang vor. Die Pop-Königin steigt aus, kurz blitzt das weiße Höschen hervor, und ihr Tattoo am linken Oberschenkel ist deutlich zu erkennen. Sie eilt ins Hotel, hinter ihr ihr Freund. Die Hoteltür schnappt zu. Skandal: Jetzt steht Freund Luc vor verschlossenen Türen.

Erst gegen 20.30 Uhr tut sich wieder etwas. Das Casino Wien in der Kärntner­straße wird darüber verständigt, dass gleich hoher Besuch eintrudelt. Und wirklich, um 21 Uhr trifft die Gaga ein.

Danach, so schildern Besucher, habe sie bis 1.20 Uhr Black Jack gezockt und auch einiges an Geld verloren, ehe sie sich in ihre Suite im Imperial zurückzog.

Neuer Tag, neues Glück
Der Popstar erholt sich, um richtig fit für das Konzert am Abend zu sein. Und kein Scherz: in Richard Lugners Lugner City. Im „Bikram Yoga College“ dehnte sie sich für die Bühnenakrobatik. „Wir haben es selbst nicht geglaubt!“, so der Hausherr und sein Schwiegersohn Helmut Werner. Als sie ihre Handys für ein Foto zücken wollten, war Gaga schon wieder eine Wolke und am Weg zu ihrem Auftritt in die Wiener Stadthalle.

So inspiriert wie in Wien war ich noch nie

Lady Gaga traf Österreich Reporter Thomas Zeidler zum großen Interview:

Lady Gaga: Pokerface in Wien
© oe24


ÖSTERREICH: Was liebt Lady Gaga an Europa?

Lady gaga: Hier darf man am Strand oben ohne liegen. Und das ist gut so, denn ich habe entzückende Brüste!

ÖSTERREICH: Wie sehr lässt sich ein kunstbeflissener Mensch wie Lady Gaga von der Kunstmetropole Wien beeinflussen?

Lady gaga: Total. Bei meinem letzten Besuch im Sommer 2009 lag ich in meinem Hotelzimmer und habe Gedichte geschrieben, gezeichnet und Bühnenpläne entworfen. So inspiriert war ich noch nie!

ÖSTERREICH: Kommt einer der neuen Hits aus Wien?

Lady gaga: Nein, aus Amsterdam, denn auch dort gibt es eine ganz spezielle Inspiration. (lacht)

ÖSTERREICH: Wer ist Lady Gaga eigentlich?

Lady gaga: Ich bin der einzige Star weltweit, der Musik, Sex und Kunst zu einer höheren Kunst-Form kombiniert. Ich versuche, Pop und Kunst eins werden zu lassen, Kunst und Mode mit kommerzieller Mainstream-Musik zu kombinieren. Ich bin der größte Star der Welt!

ÖSTERREICH: Woher kommt Ihr Künstlername?

lady gaga: Von Radio Gaga von Queen. Ich liebe Freddie Mercury. Er hat Theater und Pop miteinander versöhnt! Wenn ich traurig und einsam zu Hause herumsaß, hat mir Freddie Kraft gegeben.

ÖSTERREICH: Was ist der Grund Ihres Erfolges?

Lady gaga: Nicht bloß ein Song, sondern all meine Alben sind ein Hit. Mein Erfolg ist eine Kombination aus der Musik und meinem Lifestyle, den ich gerade bei den Konzerten exzessiv ausleben kann.

ÖSTERREICH: Keine Angst, dass Ihr ständiges Sexgehabe die Musik überstrahlt?

Lady gaga: Niemals! Es ist ja nicht so, dass zu meinen Konzerten 50-jährige Männer kommen und sich dabei einen runterholen. Mein Sex ist offensiv, aber nie pervers!

ÖSTERREICH: Wie sehr provozieren Sie mit dem Look?

Lady gaga: Das liegt in den Augen des Betrachters. Noch einmal: Ich bin ein Gesamtkunstwerk. Und halte mich nicht an die Regeln der Gesellschaft, sondern nur an meine!

ÖSTERREICH: Schockieren Sie deshalb gar so gerne?

Lady gaga: Nur für Menschen, die ohne Mut und Fantasie durchs Leben gehen, ist mein Stil ein Schock. Ich finde es gut, dass ich nicht so aussehe wie alle anderen Popstars. Vielleicht verändert sich dadurch sogar ein wenig, was die Leute sexy finden und was nicht; ich jedenfalls fühle mich in meiner Garderobe wie eine begehrenswerte, machtvolle Frau.

ÖSTERREICH: Finden Sie sich selbst sexy?

Lady gaga: Sexy nicht, aber hübsch. Wäre ich ein Junge, würde ich mit mir ausgehen wollen. Aber viele fürchten sich vor mir, weil sie denken, ich sei zu dominant und selbstbewusst.

ÖSTERREICH: Sie sind einst in der katholischen Mädchenschule mit den Hilton-Schwestern in eine Klasse gegangen.

Lady gaga: Paris war nicht bei mir in der Klasse, aber Nicky. Wie die Hiltons waren? Sehr, sehr langweilig. Brav und sauber. Unscheinbar. Also ganz anders als ich. (zet)

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