Von 18. bis 23. Juli werden 25.000 Teilnehmer in Wien erwartet.
Die XVIII. Internationale Aids Konferenz findet von 18. bis 23. Juli 2010 im Wiener Messezentrum statt. AIDS 2010 wird von der International AIDS Society (IAS), der weltweit führenden unabhängigen Vereinigung von HIV-ExpertInnen, in Kooperation mit der österreichischen Regierung sowie österreichischen und internationalen Partnern aus Wissenschaft, Gesellschaft und den Vereinten Nationen organisiert. Es werden 25.000 TeilnehmerInnen, einschließlich 2.500 MedienvertreterInnen aus mehr als 100 Ländern erwartet. Die Berichterstattung über die Konferenz soll zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit und Aufklärung über HIV/AIDS beitragen.
Wien als Brücke
Die Wahl der Veranstalter fiel mit gutem
Grund auf Wien und spiegelt die zentrale Rolle Wiens als Brücke zwischen Ost
und West wider. Man hofft, dass viele TeilnehmerInnen und ExpertInnen aus
Osteuropa und Zentralasien anreisen werden und auf diesem Weg Einfluss auf
die explodierenden Infektionszahlen in der EECA (Eastern Europe and Central
Asia) Region genommen werden kann. 1,6 Millionen HIV-positive Menschen leben
in diesen Ländern.
Mädchen und Frauen gefährdet
Eine entscheidende
Änderung der epidemiologischen Situation zeichnet sich ab: war bis dato die
HIV-Infektion hauptsächlich in der drogengebrauchenden Bevölkerung ein
Problem, gewinnt nun das sexuelle Transmissionsrisiko zunehmend an
Bedeutung. Mädchen und Frauen sind besonders gefährdet. Aufgrund
mangelnder Versorgungsaspekte ist Drogengebrauch oft mit Sexarbeit
verknüpft, so dass sich dadurch das Risiko der Transmission auf
sexuellem Weg maßgeblich erhöht.
Antiretroviraler Therapie
Der Zugang zu antiretroviraler Therapie
(ART), spezifischer Versorgung, Opioidsubstitutionstherapie (OST) und
Nadel-/Spritzentauschprogrammen ist in Staaten der EECA Region sehr
limitiert. Lediglich 22% der Menschen, die einer ART bedürfen, erhalten auch
die entsprechenden Medikamente. Obwohl der Zugang zur ART bereits verbessert
wurde, ist die Situation dort wesentlich schlechter als in anderen ‚middle
income countries’, wo durchschnittlich 42% eine ART erhalten. Speziell
für Drogengebraucher ist die Chance auf eine Behandlung im Allgemeinen
geringer als in westlichen Staaten.
Das Motto der AIDS-2010-Konferenz - `Rights Here, Right Now´ - hebt die zentrale Bedeutung von Menschenrechten hervor. Das Recht auf Würde und Selbstbestimmung für alle betroffenen Bevölkerungsgruppen ist, ebenso wie der uneingeschränkte Zugang zu Behandlung, Therapie und Prävention, Grundvoraussetzung.