Es war der berührendste Moment, den es am Life Ball je gab: Organisator Gery Keszler
sprach auf der Bühne erstmals über seine eigene HIV-Infektion. "Ich war einer der ersten in Österreich, die sich infiziert haben", sagte er unter Tränen und erzählte, dass es in seinen 20ern in Australien passiert ist.
Blick nach vorne Er wisse nicht, ob er die Gala kommendes Jahr brauche, so Keszler weiter. Wil er etwa mit dem Life Ball aufhören? Nein, stellte er später im Interview mit Ö3 klar, dass er auch nächstes und übernächstes Jahr weitermachen will: "Ich freue mich schon. Dann werden wir das 25. Jubiläum feiern. Das lasse ich mir nicht entgehen."
Und der Life Ball soll auch weiterhin am Rathausplatz stattfinden: "Es ist mir heute bewusst geworden, dass diese Energie vom Rathausplatz kommt."
Alles spontan Geplant war sein Outing nicht: "Ich mache immer alles spontan. Für mich war da jetzt gar nix surprising", erklärte Keszler noch, warum er so lange geschwiegen hat: "Ich wollte mich nicht in den Vordergrund stellen. Diese Karte auszuspielen, ihr müsst mir helfen, das war mir zu billig." Es geht ihm nicht um sich selbst, sondern um die vielen Menschen, die Hilfe brauchen.
Für seinen Freund kam dieser Entschluss offenbar doch überraschend, verriet der Life Ball-Chef über die ersten Reaktionen: "Erst war Schweigen auf meinem Handy. Mein Freund ist ausgeflippt, dass ich das nicht mit ihm besprochen habe. Aber das ist meine Sache und das muss ich mit mir ausmachen."
Viele seiner Freunde sah Gery Keszler an Aids sterben. Er lebt zwar schon lange mit der Infektion, es geht ihm aber gut. Der Grund? "Vielleicht ist es einfach nur, dass ich das Leben liebe und dass ich versuche, das Beste daraus zu machen."
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