2012 insgesamt 523 Neudiagnosen. 2011 waren es 525.
Vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember vergangenen Jahres war in Österreich von einem Anstieg der festgestellten HIV-Infektionen die Rede. Doch das ist offenbar nicht der Fall. "Nach Abschluss der Daten für das gesamte Jahr 2012 stimmt das aber eindeutig nicht", schreiben die Fachleute vom Department für Virologie der MedUni Wien in ihrer neusten Virusepidemiologischen Informationen. Mit 523 bestätigten Diagnosen sei man im Vergleich zu 2011 (525) auf praktisch gleichem Stand.
Recht hohes Niveau
"Allerdings ist das bereits ein recht hohes Niveau (...)", stellt Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl fest. Man wisse allerdings nicht, ob höhere Zahlen bei den HIV-Neudiagnosen auf eine vermehrte Infektionsrate oder auf mehr Tests zurückzuführen seien. Bis 21. November vergangenen Jahres wurden 66 neue Aids-Erkrankungen gemeldet. Die höchste Anzahl an in einem Jahr (seit 1985) neu an der Immunschwäche Erkrankten gab es in Österreich 1993 mit 261 gemeldeten Fällen. Die wenigsten bestätigten Neudiagnosen bei den Infektionen wurden mit 313 im Jahr 1998 registriert.
Monderne Behandlungsmöglichkeiten
Ausgesprochen positiv haben sich die modernen Behandlungsmöglichkeiten bei Aids ausgewirkt. Die Expertin: "Seit dem Beginn des erfolgreichen Einsatzes der antiretroviralen Therapie vor etlichen Jahren gehen die Aids-assoziierten Todesfälle unter den HIV-Patienten erfreulicherweise konstant zurück. Laut Statistik des Gesundheitsministeriums wurden im Jahr 2012 bis Mitte November 19 Aids-Sterbefälle registriert (13 Männer und sechs Frauen), im Jahr 2011 starben 32 Menschen an Aids. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 1994 insgesamt 196 Aids-Sterbefälle in Österreich, also mehr als sechs Mal so viele." Durch die Entwicklung nimmt die Zahl der mit HIV lebenden Personen jährlich um mindestens 400 Betroffene zu.