Der Baumeister hat Krebs. Freunde und Fans sorgen sich.
Schon am 19. November berichtete ÖSTERREICH erstmals exklusiv von einer schweren Erkrankung des Baumeisters Richard Lugner (84). Nun ist es offiziell. „Ja, ich habe Krebs“, lässt er wissen.
Mitte September habe man bei einer Routine-Untersuchung festgestellt, dass sein PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) erhöht ist. Einen Monat später wurden die Krebszellen gefunden.
Richard Lugner sieht die Krankheit gelassen
„Mörtel“ war bei der Diagnose nicht annähernd so geschockt wie seine Freunde und Verwandten, die es ebenfalls gerade erst erfahren haben. „Ich habe es ganz gut aufgefasst. Wir haben den Krebs ja auch in einem sehr frühen Stadium entdeckt“, erklärt Lugner.
Wie ÖSTERREICH bereits gestern berichtete, entschied sich der Baumeister für eine Bestrahlungstherapie: „Bei der Operation hätten sie die gesamte Prostata entfernt, das wollte ich natürlich nicht.“ Eine hormonelle Behandlung sei auch nicht infrage gekommen: „Da töten sie die männlichen Hormone und tauschen sie gegen weibliche und mir könnten Brüste wachsen“, sagt Lugner im ÖSTERREICH-Interview: „Das wäre ja schrecklich, dann bräuchte ich keine weiblichen Brüste mehr.“ Seinen Humor hat sich Lugner jedenfalls erhalten, und er ist sich selbst auch sicher, dass er es bis Weihnachten überstanden haben wird: „Die Ärzte im Allgemeinen Krankenhaus Wien sind sehr kompetent und ich werde bevorzugt behandelt.“
Mit Tochter Jacqueline auf Italien-Reise
Wie immer lenkt sich der Baumeister unter der Woche mit Arbeit ab. Am Wochenende fliegt oder fährt er dann meistens weg. „Ich bin jetzt mit meiner Tochter in Rom. Eigentlich wollte ich ja mit Cathy und ihrer Tochter fliegen, doch die arbeitet wieder an ihrer Karriere. Was soll man tun.“ Bleibt nur zu hoffen, dass Richard Lugner bis Weihnachten wieder ganz der Alte ist. N. Martens
Richard Lugner im ÖSTERREICH-Talk
ÖSTERREICH: Wie haben Sie herausgefunden, dass Sie Krebs haben?
Lugner: Ich mache jedes Jahr einen Bluttest und heuer war ich ein bisschen später dran, also habe ich den Test erst am 14. September gemacht. Dort wurde dann festgestellt, dass mein PSA-Wert mit 11.300ng/ml hoch ist, und mein Internist hat mir daraufhin empfohlen, zum Urologen zu gehen. Das hat sich dann auch wieder verschoben, doch dann wurde Gewebe entnommen. Erst habe ich ja eine Computertomografie gemacht, bei der man festgestellt hat, dass ich Krebszellen habe, nur wusste man nicht ganz genau wo.
ÖSTERREICH: Wie war der Moment für Sie, in dem Sie erfahren haben, dass Sie Krebs haben?
Lugner: Na ja, ich habe es überlebt. Es war nicht so schlimm. Wir haben den Krebs im Frühstadium entdeckt und ich wusste anfangs auch gar nicht, wie man das behebt und erst jetzt durch die Behandlung weiß ich, dass durch Röntgenstrahlen der Krebs gezielt zerstört wird. Das wird schon sehr exakt bestrahlt. Aber ich bin erleichtert, dass meine Potenz nicht beeinträchtigt wird.
ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen mit der Bestrahlung?
Lugner: Ich habe nicht so schlimme Nebenwirkungen. Ich habe erst ein Drittel der Behandlung hinter mir und es dauert noch ganz genau bis Weihnachten. Dann fahre ich auf Urlaub, und wenn ich vom Urlaub zurück bin, wird man dann halt schauen, ob irgendwelche Nachbar-Organe durch die Bestrahlung geschädigt sind. Man hat halt mehr Stuhlgang durch die Bestrahlung. Ich esse eh gerne Schokolade, aber Milchschokolade hilft dagegen nichts, jetzt musste ich mir gestern eine Bitterschokolade kaufen und habe eine ganze Tafel gegessen. Ich muss sagen, das hat dann den Stuhlgang schon ganz schön gebremst.
ÖSTERREICH: Welche Möglichkeiten hat man Ihnen geboten?
Lugner: Im Wesentlichen gibt es drei Methoden. Man könnte die ganze Prostata entnehmen. Das würde bei einer dreistündigen Operation passieren. Da wird aber natürlich alles zerstört, also habe ich das abgelehnt. Ich habe mich mit vier Urologen besprochen. Alle, bis auf einen haben die Bestrahlung empfohlen. Eine weitere Möglichkeit wäre eine hormonelle Behandlung. Da werden die männlichen Hormone gegen weibliche ausgetauscht. Da hätte mir dann ein Busen wachsen können und dann bräuchte ich ja keinen weiblichen Busen mehr. Das wäre ja schrecklich.
ÖSTERREICH: Was geht jetzt in Ihrem Kopf vor?
Lugner: Ich bin ja eigentlich ein gesunder Mensch, und deshalb komme ich damit auch zurecht. Ich zerbreche mir auch nicht den Kopf darüber, was ist. Die Leute im AKH sind auch sehr kompetent, und ich werde dort sehr bevorzugt behandelt. Sie kümmern sich um mich wirklich sehr. Es werden auch ständig neue Leute eingesetzt, weil sie alle den Lugner behandeln wollen. Ich habe schon sehr viele verschiedene Ärzte gehabt.
ÖSTERREICH: Wer steht Ihnen jetzt bei?
Lugner: Naja, ich bin momentan mit meiner Tochter in Rom. Eigentlich wollte ich ja mit Cathy fliegen, aber die bastelt in Deutschland an ihrer Karriere.