Mit Segen von oben
Michael Schönborn: "Ich bin ein Chamäleon"
27.03.2012
Extravagant: Kardinal-Bruder hat viele schärge Geschichten auf Lager.
Michael Schönborn steuert sofort auf die Sonnenterrasse zu, als wir ihn zum Interview treffen. Nach all den Wochen in finsteren Tanzstudios ist er hungrig nach den ersten, warmen Strahlen. Weil’s gerade so gemütlich ist, zieht der Schauspieler, der in 35 Jahren rund 100 Filme gedreht hat, auch gleich seine Schuhe aus. Schließlich muss er seine malträtierten Füße mal durchlüften. Doch der viel beschäftige 57-Jährige hat leider nicht viel Zeit zum Durchatmen...
Im Interview mit Madonna SOCIETY spricht Michael Schönborn über seine Erfahrung bei Dancing Stars und über seinen schrägen Lifestyle.
Was haben Sie am Tanzparkett gelernt?
Schönborn: Recht viel. Denn es ist ja eine tolle Erfahrung, mit der Weltmeisterin im Walzer tanzen zu dürfen, Maria Jahn. Außerdem lernte ich, dass ich unglaubliche Probleme habe, Koordinierungsvorgänge in mein Hirn rein zu bringen und dann auf den Körper zu übertragen. Erstaunlicherweise bröckelte dann aber doch was, sodass alles ein bisschen besser ging. Denn wie alles im Leben ist auch Tanzen eine Frage des Trainings, der Erfahrung, der Körperbeherrschung.
>>Stimmen Sie ab! Welches Paar soll die Show gewinnen?
Sie leben in Deutschland. Fühlen Sie sich als Deutscher oder als Österreicher?
Schönborn: Ich bin ein Chamäleon zwischen den Welten. In Deutschland sagen immer alle zu mir: Mensch, du redest so Österreichisch. Und hier sagen sie: Du redest so Deutsch. Das ist also eher eine Zwitterveranstaltung...
Warum lebten Sie in einem Wohnmobil?
Schönborn: Ich kam damals als Eleve ans Schauspielhaus Hamburg. Weil hier gerade umgebaut wurde, kamen wir in ein Ausweichquartier – die Kampnagelfabrik. Das ist ein riesiges Terrain mit monströsen Hallen, in denen Kräne gebaut wurden. Ich sagte damals zu meiner Freundin: Hier ist es lustig, stellen wir uns doch einen Wohnwagen hin. Also suchte und fand ich einen. Doch da ich die Dinge immer gründlich angehe, sagte ich eines Tages: So, und jetzt machen wir das richtig. Also kaufte ich einen alten Möbeltransporter, den ich vier Jahre lang selbst umgebaut habe. Es wurde ein Wahnsinnsmobil – mit Badewanne und allem. Übrigens sehr bequem, denn man steckt nur den Zündschlüssel rein und kann übersiedeln. So wohnte ich 15 Jahre lang mitten in der Stadt – direkt neben den Theatern, wo immer Platz frei war. Und als ich mir mein Haus gebaut habe, in dem ich jetzt wohne, war der Wohnwagen meine Baubude.
Stimmt es, dass Sie nur ungern über Ihren prominenten Bruder reden?
Schönborn: Nein, doch in letzter Zeit ist das einfach zu viel geworden. Jeder fragte mich nur nach meinem Bruder, und da war meine Antwort eben: Bitte wenden Sie sich doch an seine Pressestelle. Denn ich weiß ja nicht mal, ob er über meinen Tänzen seinen expliziten Segen ausgesprochen hat. Doch ich hoffe, dass er für mich betet – ob ich nun tanze oder nicht.
Das ganze Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY!