Schottenberg & Bill
Der Vorhang ist gefallen
10.01.2012
Das Powerpaar des Theaters hat sich getrennt - weil er eine Neue hat.
Es war ein knappes, trockenes E-Mail, das vor ein paar Tagen die Kulturredaktionen dieses Landes erreichte. Doch der Inhalt schlug ein wie eine Bombe. Immerhin ist die Absenderin eine sehr prominente Dame, die Überraschendes zu verkünden hatte. Maria Bill, die Grande Dame der Wiener Theaterszene, gab nämlich in mageren drei Zeilen die Trennung von ihrem Ehemann Michael Schottenberg bekannt. Man gehe "künftig einvernehmlich getrennte Wege“, ließ die Schauspielerin und Sängerin, die mit dem Kultlied I mecht landen einst die Austro-Pop-Szene aufmischte, kurz und bündig wissen. Schottenberg, seines Zeichens Direktor des Wiener Volkstheaters, bestätigte die Trennung, wollte aber keine Stellungnahme abgeben.
Das muss er auch nicht, denn seit jener Nachricht brodelt ohnehin die Gerüchteküche: Na bumm, die Bill und der "Schotti“, wie der Theaterzampano von Bekannten genannt wird – aus, Schluss, vorbei. Und das nach 35 Jahren Ehe – wer hätte das gedacht?! Immerhin galten die beiden seit den 80er-Jahren als DAS Traumpaar der Wiener Kulturszene. Klar wurde immer wieder mal über sehr stürmische Zeiten in dieser Ehe getuschelt. Doch der gemeinsame Sohn Tany sowie die intensiven Theaterjobs kitteten Schottenberg und Bill am Ende doch immer wieder aneinander. Zurzeit arbeiten die beiden jedenfalls noch gemeinsam – an der spektakulären Produktion von Brechts Dreigroschenoper, die derzeit das Wiener Publikum begeistert. Schottenberg ist der geniale Regisseur des Kultstücks und Bill spielt die Spelunken-Jenny, also die Puffmutter. Und das wie immer brillant.
"Er ist sehr glücklich, sie weniger“
Eine gewisse Gesprächsbasis müssen Schottenberg und Bill also noch haben. Dabei sind die beiden, wie eine Bekannte weiß, schon seit Sommer getrennt. "Das Ganze ging von ihm aus.“ Nachsatz: "Denn er ist sehr glücklich, sie leider weniger...“ Kein Wunder, denn Schottenberg hat eine junge Freundin, mit der er kürzlich sogar Harald Serafins Geburtstagsparty besuchte: die 33-jährige Künstlerin Veronika Barnas, die natürlich auch schon am Volkstheater arbeitete. „Sie ist eine sehr liebe Person, die ihn total versteht“, erzählt ein Bekannter hinter vorgehaltener Hand. Nachsatz: "Nach 37 Jahren mit einer Frau braucht ein Mann nun mal Abwechslung...“
Offiziell freilich ist Frau Barnas nur "eine sehr, sehr gute Freundin“. Eh klar. Wie das halt so ist bei Trennungen, die hinter den Kulissen leider doch nicht ganz so einvernehmlich verlaufen, wie das die Beteiligten gerne glauben machen möchten. Inoffiziell freilich hatte Schottenbergs Auftritt bei Serafins Fest natürlich etwas zu bedeuten. Nämlich seinen privaten Neustart. Frau Bill rächte sich auf ihre Weise: per Abschieds-Mail an die Presse.