AC/DC: Gemischte Bilanz
25.05.2010
Ein Konzert für die Ewigkeit. Aber: Auch drei Tage danach herrscht im Internet Aufregung über die „miese Organisation“.
„AC/DC
super, aber nie wieder Wels!“ (User: fan48). „Für 80 Euro erwarte ich
mir, zumindest die Bühne zu sehen“ (clauso). „Schlechteste Veranstaltung
aller Zeiten“ (erwin1972).
Auch drei Tage nach dem AC/DC-Konzert
ist die Aufregung in den Internet-Foren groß. 95.000 Fans (das
größte je in Österreich abgehaltene Konzert, 1994 kamen 89.000 zu Pink Floyd
in Wr.
Neustadt) lassen ihrem Unmut freien Lauf. Der Tenor ist eindeutig: So
grandios AC/DC spielten – der Wels-Gig übertraf sogar den Vorjahrs-Triumph
in Wien – so chaotisch war die Organisation. Mindestens 50 Minuten Fußweg
vom Parkplatz (Gebühr: 9,50 bis 15 Euro). Am Gelände gab es zu wenig Ein- &
Ausgänge.
Wenige sahen AC/DC
Gehört hat man AC/DC zehn Kilometer
weit, gesehen wurde die Band nur von wenigen Besuchern: Unzählige,
eigenartig platzierte Getränke- und Merchandising-Stände verstellten die
Sicht. Von den sechs Mini-Video-Walls gaben zwei schon nach wenigen Minuten
im Dauer-Regen und -Hagel den Geist auf. Dazu wurden Hunderte Besucher mit
speziellen Fan-Tickets (Aufpreis: 50 Euro) im Chaos nicht mehr in den
Wave-Breaker-Bereich vorgelassen.
Kein Plan
Nach dem Konzert ging das Chaos erst richtig los. Viel
zu wenige Securitys (zum Großteil aus Deutschland) ließen die Massen durch
Wels irren. Im Finstern, ohne Plan. Ständig musste sich die Rettung den Weg
durch die Fans bahnen. Es gab nur eine Zufahrtsstraße. Direkt ein Wunder,
dass da nichts passiert ist ...
Die Veranstalter mussten sich am Tag danach harte Manöverkritik gefallen lassen:
- Es gab zu wenige Ein- und Ausgänge. Viele, die 130 Euro für ein Ticket in Bühnennähe geblecht hatten, kamen nicht rechtzeitig.
- Der Anmarschweg war zu lang (bis über eine Stunde), die Sicht auf die Band war für viele durch Bier- und Merchandising-Stände verstellt.
- Es gab viel zu wenig Securities und Polizei.
- Auch die Umweltschützer sehen sich in ihren schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Unter der beachtlichen Müllhalde kommt nicht mehr die berühmte Welser Heide, sondern eine Schlammwüste zum Vorschein.