U2 backstage

Bono traf Pop und Politik

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Für 466 Minuten war Bono am Montag in Wien. Backstage traf er Austro-Politiker und DJ Ötzi: "Jeder kennt Hey Baby!"

Sie kamen um 16.12 Uhr – und jetteten um 23.58 Uhr mit dem Blue Line McDonnell Privatjet auch schon wieder heim nach Nizza. Bei einem Gewinn von sechs Millionen Euro waren U2 nur exakt 466 Minuten lang in Wien.

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131 Minuten Show
131 Minuten davon rockte man für 72.000 Fans im Stadion (siehe Kritik rechts), einmal 37 Minuten (Hinfahrt) und einmal 28 Minuten (Rückfahrt) saß man – von Polizei-Eskorte begleitet – in den vier Limousinen (Kennzeichen: W32608Z, W2233ME, LL8826N und die tschechische Nummerntafel AS 8182) am Weg zwischen Flughafen und Stadion – und dazwischen hielt Bono (50) Hof.

In Wien sprach der Rockstar Deutsch, coverte Falco und traf DJ Ötzi.

Bono-und-Ötzi
© oe24

(c) Zeidler

Bono: „Jeder kennt DJ Otzi“ In seiner Garderobe direkt unter dem Sektor F des Happel-Stadions empfing der Megastar nicht nur Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Gemeinderätin Martina Ludwig und die Ehefrau von Kanzler Werner Faymann für einen kurzen Spontan-Plausch, sondern auch Gerry Friedle (39) alias DJ Ötzi (ÖSTERREICH berichtete).
„Bono war ganz locker drauf. Er ist total durchtrainiert, witzig und extrem herzlich. Man würde niemals glauben, dass er ein globaler Superstar ist, so menschlich und freundlich gibt er sich“, erzählt Ötzi vom Treffen mit seinem Idol. Auch Bono war von Ötzi begeistert – als man ihm Friedle vorstellte, wurde ihm die Frage gestellt: „Kennen Sie den Song Hey Baby?“ Darauf Bono: „Jeder Mensch kennt Hey Baby – das ist von DJ Otzi!“

Bono und die Wiener Girls
Auch eine Wiener Mädchen-Gruppe, die Bono schon in Irland getroffen hatte, durfte in die von drei Bodyguards bewachte Garderobe. Zum Feiern gab’s genug: Am U2-Backstage-Wunschzettel standen u.a. fünf Kisten Bier, sechs Flaschen Guinness Stout, Wodka, Whiskey, Champagner, Chardonnay, Mount Cadet und Bordeaux.

Arzt-Kontrolle in Wien
Bono zeigte sich auch backstage von der großartigen Kulisse überwältigt. „72.000 Fans und das an einem Montag. Das ist unglaublich. Das Leben meint es schon mehr als gut mit uns.“ Eine Stunde vor dem Start des Rekord-Konzerts gab’s noch einen letzten Rücken-Check vom Tour-Arzt. Seit seiner Not-OP vom Mai muss Bono täglich ein drei- bis vierstündiges Reha-Programm absolvieren. Mit ein Grund, warum er gleich nach dem Konzert heim nach Nizza jettete.

Die Konzertkritik von Thomas Zeidler:

Konzert des Jahres: U2 rockten mit Falco-Hit
Angesagte Sensationen finden statt! Das U2-Konzert in Wien wurde Montagnacht zum unvergleichlichen Ereignis: Bono, der trotz Spritze gegen Rückenschmerzen in Überform war, die noch halbfertige Ballade Every Breaking Wave als spezielles Österreich-Zuckerl und witzige Deutsch-Ansagen à la „Wien ist anders!“.

72.000 Fans und Glück mit dem Wetter
72.000 Fans, die ersten campierten schon ab neun Uhr vor dem Stadion, 6 Millionen Euro Gewinn und Glück mit dem Wetter. Trotz frostiger Temperaturen von nur elf Grad blieb der erwartete Regen aus – nicht jedoch die von U2 gerne angestimmten Unwetter-Hits: Schon beim Eröffnungs-Song ­Beautiful Day mischte Bono auch den Beatles-Klassiker Rain bei.

Altes & Neues
Trotz überdimensionaler Video- und Laser-Orgie und der gigantischen Rundumbühne schafften U2 in Wien die Faszination eines Club-Gigs. Bei viel umjubelten Hits wie New Year’s Day, Elevation oder Sunday Bloody Sunday rockte die seit 34 Jahren aktive Mega-Band mit dem Elan hungriger Punk-Teenager. Dazu bewies man auch in Wien Mut für Neues: Als Konzert-Intro fungierte Return Of The Stingray Guitar. Dazu stimmte man mit der Ballade Every Breaking Wave einen noch unveröffentlichten Song an. „In ein, zwei Jahren wird es das auch auf CD geben“, erklärte Bono die Wien-Sensation.

U2 covern Falco
Generell war Bono von Wien mehr als angetan. Zu fast jedem Song lieferte er witzige Ansagen – meistens sogar auf Deutsch! „Wo sind wir? Linz? Salzburg? Graz? Wien!“ erklärte er zu Magnificent, bei I Still Haven’t Found freute er sich über den neuen Besucher-Rekord: „Was für eine spezielle Nacht. Neuer Rekord im Happel-Stadion und das an einem Montag!“

Und nach 131 sensationellen Konzert-Minuten verabschiedete er sich mit „Ahoi. Lasst es krachen!“ Doch nicht nur bei den Ansagen gab’s eine Österreich-Huldigung: Bei Vertigo stimmte Bono auch den Refrain von Falcos Überhit Rock Me Amadeus an. Grandios!

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