Musik

Charlie Watts rockt in Österreich

17.03.2010

Rolling Stones Drummer Charlie Watts spielt ab morgen gleich fünf mal in Österreich. Drei Konzerte finden in Wien statt.

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© EPA, Metropol
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„Bei den Stones ist mein Leben für zwei Monate voraus minutiös vorgeplant. Hier weiß ich nicht einmal, welcher der nächste Song ist. Das reizt mich viel mehr.“

Mit Zweitband nach Österreich

Charlie Watts , Schlagzeug-Urgestein der Rolling Stones, kommt mit seiner Zweitband The ABC & D of Boogie Woogie wieder nach Österreich. Nach umjubelten Auftritten in Bad Ischl (Jänner) trommelt die Legende ab Donnerstag gleich fünf Mal (!) bei uns.
Drei Konzerte im Wiener Metropol (Do., Fr., Mo.), dazu kurzfristig eingeschobene Auftritte in Wels (Sa.) und Graz (So.). Alle Konzerte sind bereits ausverkauft! Auch weil Watts , anders als bei den Stones, damit nur in kleinen Theatern auftritt. „Die Gigantomanie überlasse ich Mick Jagger. Hier geht es mir nur um die Musik“, so Watts zu Österreich.

Weltweit nur fünf Konzerte – alle in Österreich
Nach den Aufnahmen für die Stones-Wiederveröffentlichung Exile On Main Street (ab 17.05.) absolviert Watts jetzt überhaupt nur diese fünf Österreichgastspiele. Eine Konzertsensation – eingefädelt von Austro-Freund Willi Türk. Als Manager von ABC & D-Pianist Ben Waters und Jagger-Bruder Mick wirbt er schon seit 18 Monaten um Watts. „Er war von der Idee dieser Boogie-Tournee schon lange begeistert, nur kamen immer wieder die Stones dazwischen“, verrät Türk. „Im Jänner hat es dann endlich geklappt, und das hat ihm so gut gefallen, dass er wiederkommt.“

Bei den Konzerten trommelt Watts fast drei Stunden lang Boogie-Standards wie Whole Lotta Shakin’, Goin’ On, Route 66 oder Lady, Be Good. Dazwischen fährt er dann im klapprigen Tourbus durch Österreich.

Watts-Tournee
Wien: In Peter Hofbauers Metropol gibt’s ABC & D gleich dreimal: 18., 19. und 22. März (nur noch Stehplatzkarten an der Abendkasse).
Wels: 20. März, Stadttheater, ausverkauft.
Graz: 21. März, Orpheum, ausverkauft.

Nachkritik - Watts im Wiener Metropol

Selbst durch konstant zu Boden fallende Schlagzeug-Schrauben war er nicht aus der Ruhe zu bringen. Rockte Charlie Watts mit den Rolling Stones schon zehnmal in Wien, so zeigte er erst Mittwochabend erstmals echte Emotionen. Die sonst eher mürrisch wirkende Legende trommelte im Metropol knapp zweieinhalb Stunden lang für 600 Fans im Dauergrinsen.

Mit seiner Zweitband The ABC & D of Boogie Woogie gab er das erste von drei Wien-Konzerten. Nach zwei legendären Gastspielen in Bad Ischl hat Watts das Österreich-Fieber gepackt. Wie berichtet, spielt er noch vier weitere Konzerte: Heute und am Montag nochmals im Metropol, am Samstag in Wels und am Sonntag in Graz.

Obwohl sich Watts erst nach sechs Songs zu seinen Musikern gesellte, war er der unumstrittene Star: Keine zwei Meter von der Bühnenkante entfernt – bei Stones-Konzerten ist selbst Mick Jagger weiter weg – klopfte er im Metropol zu Standards von Fats Domino, Jerry Lee Lewis & Co. stoisch den Beat und schnitt Grimassen. Ein treibendes Musik-Festspiel, das in seiner Virtuosität auch Gemma-Watts-schauen-Touristen fesselte.

Muss er normalerweise Keith Richards auf Spur halten, so konnte sich Watts diesmal völlig auf das Trommeln konzentrieren. Auch weil seine Kollegen, Axel Zwingenberger (Piano), Ben Waters (Piano) und Dave Green (Bass) ihr Fach sogar noch besser beherrschten. Trotzdem war es Watts, der das Augenmerk auf sich zog. Ein Faktum, das Bandleader Waters für Scherze nützte: „Charlie, den nächsten Song spielen wir in F“. Ein erfrischender Konzertabend, auch ohne den Stones-Bonus.

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