Bald wird es im ORF 1 heiß: Ab 11. Jänner will Dominic Heinzl zeigen, wie richtiges Society-Fernsehen geht.
Der neue König. Prinz Charles wartet seit 40 Jahren vergebens darauf. Bei Dominic Heinzl hat es nur 12 Jahre gedauert. Am 11. Jänner krönt sich der beste TV-Society-Reporter des Landes zum König der Seitenblicke-Gesellschaft.
Punkt 19.22 Uhr wird er erstmals seine neue Society-Sendung "Chili" moderieren. Natürlich mit jenen Attributen, die zu seinem Markenzeichen wurden: Frech, witzig und vor allem scharf. Schon jetzt bibbert Österreichs Prominenz, wer in der ersten Moderation von Heinzl aufs Korn genommen wird. (Übrigens, pssst: Er hat schon einen VIP auserwählt.)
Heinzl im Luxusstudio
Damit der Society-König dem ORF die
erhoffte Top-Quote und das junge Publikum zurückbringt, bietet der
Küniglberg das Beste vom Besten. Der Bau des neuen Chili-Studios kostete
stolze 1,3 Millionen, es wird die erste Show in High-Definition-Qualität
sein. Ganz nach dem Motto: Wenn schon scharf, dann gleich doppelt. Dominc
Heinzls Produktionsfirma „Chili“ bekommt 2,5 Millionen Euro im Jahr. Ihm
bleibt eine geschätzte Million übrig.
Heinzl versus ZIB1
Heiß wird auch das Quotenduell. Denn Heinzl
muss gegen die ZIB1 antreten. Um 19.22 präsentiert er Backstage. „Das wird
die Warm-up-Sendung zur eigentlichen Hauptsendung. Hier wollen wir
Backstage-Storys zu diversen Aufregern bringen. Wir werden auch Prominente
zum Interview einladen, wo sie uns erzählen können, wie der Aufreger
wirklich passierte“, verrät Heinzl. Ein weiteres Herzstück von Backstage
werden Reportagen über die Organisation von Events sein.
Dann kommt das eigentliche Society-Highlight: Nach einem Werbeblock startet um 19.35 Uhr Chili mit Dominic Heinzl. Hier wird der Society-King über die Events des Vortages berichten. „Der Reiz, zum ORF zu wechseln, war, dass mir hier ganz neue Türen und Tore offen stehen“, sagt Heinzl im Interview.
Die erste Sendung steht schon
Highlight: Vizekanzler Josef
Pröll, Niki Lauda und Team-Chef Didi Constantini werden mit
ihrem Jahreshoroskop konfrontiert. „Bundeskanzler Werner Faymann hat leider
abgelehnt“, so Heinzl. Der erste Prominente, dem die Sendung offenbar
schon zu scharf ist.
„Jetzt mache ich endlich wirkliches Fernsehen“
ÖSTERREICH: Herr Heinzl, Sie kommen gerade von einem Malediven-Urlaub zurück. Konnten Sie so kurz vor dem Start der neuen Sendung „Chili“ überhaupt abschalten?
Dominic Heinzl: Das ging nur zwischendurch beim Tauchen. Im Appartement hatte ich einen Laptop, einen Drucker und Handy aufgebaut. Ich habe alle Korrespondenzen wegen des Umbaus, der Übersiedelung und die Interviewanfragen vom Urlaub aus beantwortet. Ich war mit der Heimat mehr verbunden, als ich wollte.
ÖSTERREICH: Klingt nach Nervosität vor dem ersten Auftritt in der Champions League des TVs?
Heinzl: Nein, das Handwerk ändert sich ja nicht. Ich hab ja schon gezeigt, dass ich es kann. Ich fürchte mich nicht vor meiner eigenen Courage.
ÖSTERREICH: Wenn man in die Champions League aufrückt, rüstet man aber zumindest das Team auf ...heinzl: Wir rüsten auch auf! Wir drehen mit High- Definition-Kameras. Das ganze Erscheinungsbild wird sich ändern. Studio, Signations, das wird wie wirkliches Fernsehen ausschauen.
ÖSTERREICH: Und die letzten 12 Jahre haben Sie bei ATV kein wirkliches Fernsehen gemacht?
Heinzl: Die Optik bei unserer ATV-Sendung war nicht die ausgereifteste Technologie, und nicht das schönste Studio. Wir haben mit funktionierenden, aber halt mit sehr alten Kameras gedreht.
ÖSTERREICH: Sind Sie mit dem Wechsel zum ORF am Ziel Ihrer Träume?
Heinzl: Ich bin erst am Anfang meiner Träume.
ÖSTERREICH: Wie schaut Ihr Traum aus?
Heinzl: Dass die Sendung ein Erfolg wird.
ÖSTERREICH: Ab wann ist das neue Society-Format für Sie ein Erfolg?
heinzl: Ich kann mir schon vorstellen, dass die Sendung 200.000 Zuschauer hat.
ÖSTERREICH: 200.000 Zuschauer können nur das Minimum sein, wo liegt das Optimum?
Heinzl: Das kann ich noch nicht sagen, weil ich nicht weiß, was auf diesem Sendeplatz möglich ist. Bei ATV hatte ich auf diesem Sendeplatz 80.000 Zuschauer. Mein Wunsch war immer eine Verdoppelung. Vielleicht schauen auch 400.000 zu, aber das Publikum muss ich erst einmal halten können. Ich wünsch mir Dramen, Peinlichkeiten und Glücksfälle, damit es eine gute Sendung wird.
ÖSTERREICH: Die neue Sendung heißt Chili. Wie scharf wird Dominic Heinzl im ORF sein?
Heinzl: So scharf, dass es noch schmeckt. Das ist so wie beim Essen. Ein bisschen Chili verträgt man, eine ganze Chilischote würde ich Ihnen nicht in einen Teller Chili con Carne rühren wollen, denn das wäre dann ungenießbar. Es wird angemessen scharf, wohlschmeckend!
ÖSTERREICH: Werden alle Prominente gleich scharf behandelt, oder manche schärfer?
Heinzl: Jene, die Schärfe vertragen, werden schärfer behandelt.
ÖSTERREICH: Welche sind das zum Beispiel?
Heinzl: Naja, da gibt’s schon einige Kandidaten. Ein Alfons Haider ist an Schärfe gewöhnt, der mag das auch.
ÖSTERREICH: Sie moderieren mit Alfons Haider heuer den Opernball zusammen. Wie wird das funktionieren?
Heinzl: Er hat mich in die Mittelloge eingeladen.
ÖSTERREICH: Das ist doch sein Revier. Was werden Sie in der Mittelloge machen?
Heinzl: Ich hoffe, dass noch Prominentere kommen. Nicht, dass ich mich dann selbst interviewen muss. ÖSTERREICH: Wenn Ihr neues TV-Magazin das Beste vom Besten bietet. Wird sich auch Ihr Outfit ändern?
Heinzl: Wollen Sie mir unterstellen, ich war nicht State of the Art? Ich trage gerne Armani oder Dolce & Gabbana. Wollen Sie den weltbesten Designern vorwerfen, Sie haben keinen Stil?
ÖSTERREICH: Nur weil man Designer trägt, heißt das noch nicht, dass man gut gekleidet ist.
Heinzl: Wie meinen Sie, soll ich es denn kombinieren?
ÖSTERREICH: Wenn sich in der Sendung alles ändert, könnte es ja sein, das Heinzl jetzt Krawatte trägt ...
Heinzl: Ich werde unterschiedlichste Outfits tragen. Vielleicht fokussiere ich mich weniger auf T-Shirts und Sweater und trage auch einmal einen Anzug.
ÖSTERREICH: Sind Sie froh, dass Sie das Büro nicht in der Schlangengrube Küniglberg haben?
Heinzl: Ich habe diese Schlangengrube in dieser Form noch nicht wahrgenommen. Blindschleichen gibt es zwar einige, aber Kobras habe ich noch keine wahrgenommen.
ÖSTERREICH: Sie treten mit den beiden Sendungen „Backstage“ und „Chili mit Dominic Heinzl“ gegen die ZIB 1 an. Ursprünglich sagten Sie zu diesem Sendeplatz „Nur über meine Leiche“ ...
Heinzl: Das kann ich gar nicht gesagt haben. Denn „nur über meine Leiche“ ist in meinem Wortschatz gar nicht vorhanden. Wahr ist vielmehr, gewünscht hab ich es mir nicht!
ÖSTERREICH: Warum nicht, ist doch ein prominenter Sendeplatz?
Heinzl: Ein späterer Sendeplatz von 19.50 bis 20.15 Uhr hätte mir besser gefallen. Aber der ORF wird nicht eine Sendung, die ihm lieb und teuer ist, wie ich in den letzen Monaten erfahren durfte, der Vernichtung preisgeben, indem er einen schlechten Zeitpunkt wählt.