Oscar-Gala
Die Stars der Oscar-Show
07.03.2010
Bei den Oscar-Verleihungen winken Österreich gleich 3 Oscars. James Camerons "Avatar" tritt gegen "The Hurt Locker" an.
Um 4.08 Uhr greift Christoph Waltz nach seinem ersten Oscar. Auftakt für einen Preisreigen in Rot-weiß-rot?
Los Angeles
Nach dem Quotendebakel des Vorjahres in den USA
versuchen die heutigen, 82.
„Academy Awards“ das Comeback. Es soll ein Feuerwerk an Dramaturgie,
Humor und Star-Power abgehen und vor allem jüngere Zuseher wieder für
den Oscar begeistern. Sogar ein DJ sorgt für peppigen Aufputz.
Oscar-Drama
Mit Steve Martin und Alec Baldwin als
Moderatoren soll ein Duo versierter, legendärer Filmkomiker die 3.400
Ehrengäste im „Kodak Theatre“ und eine Milliarde
TV-Zuseher beim dreieinhalbstündigen Oscar-Drama bei Laune halten. Neu auch:
Zehn statt fünf Streifen treten in der Königskategorie „Best
Picture“ an. Auch beim Kinopublikum populäre Film-Hits sollten eine
Chance erhalten.
Österreich-Show
Es wird die Nacht großer persönlicher
Dramen – und es könnte, sollten Branchenkenner recht behalten,
einer der
größten Triumphzüge für Österreich aller Zeiten bevorstehen: Christoph Waltz
ist für seine Rolle als sadistischer, aber liebenswürdiger Nazi-Psycho Hans
Landa im Epos „Inglourious
Basterds “ nominiert. Ja, die Goldstatue als bester Nebendarsteller
scheint ihm kaum mehr zu nehmen, sagen Insider.
Doch schafft Österreich sogar den Oscar-Hattrick? Neben Waltz könnte der österreichische Filmemacher Michael Haneke mit dem Geschichtsdrama „Das Weiße Band“ in der Kategorie des besten nicht englischsprachigen Films siegen (der Streifen kandidiert freilich für Deutschland – aber das lassen wir einmal).
Dazu: Christian Berger hofft auf einen Oscar als bester Kameramann. Er gab sich fast geschockt über die „freundliche Aufnahme seiner Arbeit, besonders in den USA“.
Poker um „Avatar“.
Aber das ist alles nur
Nebengeräusch. Denn Hollywood steht ganz im Bann des „David
gegen Goliath“-Matchs um den besten Film und die beste Regie:
„Titanic“-Starregisseur James Cameron tritt mit dem
3D-Epos „Avatar“ (mit globalen Einnahmen von über zwei Milliarden Dollar der
kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten) gegen den Indie-Film „The
Hurt Locker“ an. Der Streifen über Bombenentschärfer im Irak spielte in
den USA nur 12,7 Millionen ein.
Pikant: Regisseurin Kathryn Bigelow ist Camerons Ex-Frau, zwischen 1989 und 1991 waren sie verheiratet, und angesichts der Animositäten im Vorfeld „war es keine einvernehmliche Trennung“, so US-Kolumnist David Germaine.
Duell
Beide Streifen sind für neun Oscars nominiert, doch bei
den Buchmachern lag zuletzt „The Hurt Locker“ voran. Experten
glauben, dass die 6.000 Juroren der Academy einen Kompromiss fanden: Bigelow
soll den Regie-Oscar gewinnen und Cameron als Sieger des besten Filmes bei
Laune gehalten werden.