Malerei

DJ Ötzi: Picasso statt Stadl

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DJ Ötzi ist unter die Maler gegangen. In Österreich zeigt der Chart-Stürmer nun erstmals seine Bilder her.

„Wenn wir Geld haben, hängt hier ein Picasso“ Dieser Spruch ziert den Stiegenaufgang der Salzburger Villa von DJ Ötzi. Gut möglich, dass dort nicht ein Werk des Surrealisten Platz findet, sondern ein „echter Ötzi“. Gerry Friedle (39), so Ötzi bürgerlich, ist unter die Maler gegangen. Seit Herbst werkt der erfolgreichste Austropop-Star der Gegenwart (12 Millionen verkaufte CDs) mit dem anerkannten Pop-Art-Maler Günther Edlinger.

In ÖSTERREICH zeigt er nun erstmals seine Bilder. „Für mich hat die Malerei etwas Befreiendes. Diese Kunst nimmt mir den Druck, den ich mir für meine Musik auferlege. Mit dem Pinsel habe ich meine Muse gefunden.“

„Schwieriger als Musik“
Seit Monaten schon ist das coole Atelier in einem futuristisch anmutenden Glasrundbau im Norden Salzburgs die Zweitheimat des Chartstürmers. „Drei bis vier Wochen“ dauert der Entstehungsprozess vom Skizzenblock bis zum fertigen Werk. Alleine vom Auftragen der Acryl-Schicht bis zum Finale vergehen schon fünf Tage. „Das ist keine schnelle Kunst, wie die Popmusik. Hier ist schon auch viel innere Ruhe gefragt“, erläutert Friedle.

Warten auf den Eisberg
Auch deshalb hat er eines seiner Werke, die er fast immer als Dreier-Paket in den Farben Rot-Gelb-Grün fertigt, Warten auf den Eisberg getauft. Was in seiner Schlichtheit doch an Picasso erinnert, wurde „durch die Geschichte der Osterinseln inspiriert“, versucht Friedle seinen Minimalismus zu erklärten, „die Malerei ist viel schwieriger in Worte zu fassen, als die Musik.“

Aufarbeitung
Sind aktuell die Themen Plus/Minus sowie Mann und Frau die zentralen Inhalte, so startete Ötzi anders in die Malerei. Sein allererstes Bild zeigt ein rausgerissenes Herz, das eine Mauer durchschlägt. „Dieses Bild musste raus, sonst wären weitere nie möglich geworden. Ich musste erst mein Herz in die Hand nehmen und die Mauern der Vergangenheit ablegen. “

Ausstellung
Hat Ötzi zwei seiner Werke bereits in der Raiffeisenfiliale am Salzburger Residenz-Platz ausgestellt, so werkt er gerade an einer Auftragsarbeit für ein Krankenhaus. „Dabei möchte ich meine Bilder gar nicht mehr hergeben. Einen Song will man mit allen Menschen teilen, doch die Malerei ist etwas zu Persönliches. Hier bin ich ganz der Gerry und so gar nicht der DJ Ötzi.“

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