5 Jahre Haft

Tragödie um Douglas-Sohn

22.04.2010

Dem Spross des Hollywoodstars Michael Douglas drohte lebenslänglich Haft. Doch der Richter entschied für fünf Jahre.

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Heftige Debatte in den USA nach dem für viele milden Urteil gegen den missratenen Sohn des Hollywoodstars Michael Douglas (65), Cameron (31): In einem Sensationsurteil verhängte ein New Yorker Richter nach dem Schuldbekenntnis wegen schwerer Drogendealerei trotz einer vorgesehenen Mindesthaftstrafe von zehn Jahren nur fünf Jahre Haft.
Unterzieht sich Cameron, ein drogensüchtiger Teilzeit-DJ, während der Haftzeit einer Drogentherapie, darf er noch ein Jahr früher raus.

Mit Samthandschuhen
Mit den angerechneten acht Monaten U-Haft öffnen sich die Gefängnistore damit im Sommer 2013. Mit Samthandschuhen sei er angefasst worden, zürnte die New York Post. Viele hatten sogar damit gerechnet, das Gericht könnte mit einem lebenslänglich ein Exempel statuieren.

Dramatische Szenen im Gerichtssaal: Sein Vater Michael, berühmt aus dem Filmklassiker Wall Street, saß wie schockgefroren da, Camerons Mutter Diandra Morrell schluchzte. Beide mussten sich den Weg durch Horden an Paparazzi ins Gerichtsgebäude bahnen. „Diesmal werde ich es schaffen, Euer Ehren“, entschuldigte sich Cameron, der zuvor ein freiwilliges Schuldgeständnis ablegte und Komplizen des Drogendeals preisgab: „Ich habe die volle Unterstützung meiner Familie.“

Die Litanei an Bittbriefen zeigte offenbar Wirkung
Die hatte zuvor das Gericht mit Bittbriefen bombardiert: Cameron sei selbst ein Opfer „elterlicher Vernachlässigung“, gab Dad Douglas zu: Neben Alk- und Drogenmissbrauch in der Verwandtschaft wäre er als Mitglied der Hollywood-„Royalität“ unter dem gewaltigen Druck aufgewachsen, „seine eigene Identität zu finden” (siehe rechts). Um Gnade ersucht hatte auch sein Großvater, Legende Kirk Douglas, sowie seine Stiefmutter Catherine Zeta-Jones.

Doch der Richter, obwohl er sich offenbar beeindrucken ließ, nannte die Darstellung von Cameron als Opfer „naiv“. Tatsächlich sind die Intensität seiner Sucht und das Ausmaß des Drogenvergehens beachtlich: Die acht Monate in Haft waren für den Heroin-Junkie, der sich täglich bis zu fünf Dosen spritzte, die längste drogenfreie Zeit – seit er 13 Jahre alt wurde.

Heroin in der Zahnbürste in Wohnung geschleust
Am 28. Juli 2009 war er im Manhattaner Gansevoort-Hotel als Mittelsmann für den Transport von einem halben Kilo an Crystal Meth (Methamphetamin) von Kalifornien nach New York verhaftet worden. Zwei Wochen später versuchte eine Freundin, in einer Zahnbürste verstecktes Heroin für ihn in die Luxuswohnung seiner Mutter zu schmuggeln. Nach der zweiten Festnahme wurde ihm die Kaution verweigert. Jetzt warnte der Richter: „Dieses Urteil ist wirklich seine letzte Chance“.

"Einzelkind in einer zerütteten Ehe"
In den letzten acht Monaten wurden meine wöchentlichen Besuche bei meinem Sohn im Gefängnis zum Höhepunkt meines Lebens: Ich wurde Zeuge des wunderbaren, jungen Mannes, der er sein kann. Er hält den Kopf hoch, beschuldigt niemanden außer sich selbst und gesteht sein kriminelles Fehlverhalten ein. Herr Richter, ich möchte Sie nicht mit der Geschichte an Aufenthalten in Entzugskliniken langweilen, seit Cameron 13 war.
Doch Gene, Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Verwandtschaft sowie der Druck, als Sohn berühmter Eltern seine eigene Identität zu finden, trugen zur Sucht bei. Ich selbst weiß, wie es ist, einen berühmten Vater zu haben. Cameron wuchs auf als Einzelkind in einer schlimmen Ehe.“

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