EAV
Eberhartingers TV Abrechnung
12.01.2010
Mit zwei neuen Singles meldet sich die EAV wieder zurück. Eberhartinger gibt sich betont medienkritisch und satirisch.
Ein Meisterwerk der Weltmusikgeschichte ist es vielleicht nicht, aber doch ein bemerkenswertes Lebenszeichen und eine böse Wortmeldung.“ Mit diesen Worten präsentierte Klaus Eberhartinger (59) Montag um 7.20 Uhr im Ö3 Wecker die neue EAV-Single Neue Helden braucht das Land. Seitdem läuft der potenzielle Hit in allen Radio-Sendern und ist auch schon als Download erhältlich. Am 5. Februar kommt das gleichnamige Album. Am 3. März startet in Feldbach/Steiermark die dazugehörige Tournee: 38 Konzerte samt Gastspiel in der Wiener Stadthalle (29. April).
Untiefen
Drei Jahre nach dem Megaseller Amore XL (über
100.000 verkaufte CDs, ausverkaufte ÖSTERREICH-Tour) meldet sich die erfolgreichste
Band des Landes (über 10 Millionen verkaufte Schallplatten) extrem
satirisch zurück: „Es geht um die öffentlichen Medien und was man dort
manchmal augenreibend dargeboten bekommt und nicht glauben will“, erklärt
Eberhartinger die 3:20-minütige, zynische Abhandlung der aktuellen Untiefen
der TV-Medienlandschaft. „Lieber Benedikt, willst du ein Quotenhoch, dann
geh zu RTL und werde Fernsehkoch“, singt man in gewohnter Hit-Manier (siehe
Songtext rechts).
Mit der Krise zum Hit
Das dazugehörige Video wurde Anfang Jänner
– zwischen zwei Kenia-Urlauben von Eberhartinger und Spitzer – in Wien
gedreht. Und auch gleich der Clip zur nächsten Single Bitte, Bier.
Die Vertonung krasser Alkohol-Abstürze auf Mallorca, samt Abtauchen in der
Kloschüssel. „Vieles ist kritischer und nachdenklicher ausgefallen, als man
das von der EAV üblicherweise erwarten würde“, erklärt Texter Thomas Spitzer
(56) den neuen Weg. „Das neue Album ist nicht nur bequem geworden, denn
unklare Zustände verlangen eine klare Sprache.“ In 14 Songs und fünf
Kurzstorys vertont die EAV alle aktuellen Krisen von Wirtschaft (Eloise &
die Krise) über Kirche (Nostradamus) bis Politik (Obama).
Als Einstein und Monroe auf Tour
Plakativ wie im neuen Hit will
man sich auch im Video und auf Tour präsentieren: Thomas Spitzer provoziert
als Rechtsradikaler. Kurt Keinrath (Gitarrist) wurde zu US-Präsident Obama,
Bertl Baumgartner (Drummer) schwingt als Fernsehkoch Horst Lichter die
Suppenkelle, Franz Kreimer (Keyboard) reizt als Marilyn Monroe, Leo Bei
(Bass) tritt als Buddha auf und Klaus Eberhartinger ist als Albert Einstein
zu sehen: „Ich hab schon seit meiner Kindheit und auch heute noch ein Poster
von Einstein im Schlafzimmer hängen. Er ist mein großes Vorbild.“