Rockröhre
Nena startet durch
24.01.2010
Mit fast 50 wirbt die zweifache Oma für "Otto" und geht 2010 auf große Tour. Nena im großen Madonna Interview.
Die Enkel kamen im Akkord: Am 25. 12. wurde Nenas Tochter Larissa (19) zum ersten Mal Mama. Nur zwei Tage später machte Larissas Zwillingsbruder Sakias Nena zur zweifachen Oma oder „Double Granny“, wie die ewig junge Rockröhre (feiert am 24. 3. ihren 50. Geburtstag) das nennt.
Gefragt
Aktuell ziert Nena das Cover des Otto-Katalogs und
wirbt für die neue, trendige und vor allem leistbare „Youth
Against Labels“-Kollektion. Währenddessen bereitet die vierfache Mutter
ihre große Tour vor, die sie am 11. April in die Wiener
Stadthalle führt. MADONNA traf die umtriebige „Großmutter“ in Hamburg zum
persönlichen Interview.
Das Interview
Sie sind das neue Otto-Testimonial. Was verbindet Sie mit dem Otto-Versand?
Nena: Meine Großmutter hatte den Katalog immer auf ihrem Nachttisch liegen. Ich bin quasi mit Otto groß geworden.
Shoppt Trendsetterin Nena auch im Katalog?
Nena: Ich liebe die Vielfalt und mixe gern verschiedene Sachen miteinander. Daher lege ich mich auch beim Shopping nicht fest. Entweder ich mache einen Stadtbummel, oder ich liege eben auf der Couch und bestelle online – auch manchmal bei Otto.
Sie starten demnächst Ihre große Tour 2010. Kommen Sie auch nach Wien und worauf dürfen wir uns freuen?
Nena: Ich spiele am 11. April in der Wiener Stadthalle und freue mich schon sehr darauf. Ich habe natürlich mein neues Album im Gepäck, werde aber auch alte Hits spielen – allerdings völlig neu interpretiert. Auch die Bühnenshow wird großartig, und vielleicht kommt mein Sohn Sakias mit auf Tournee und wird zwei Songs mit mir singen...
Was verbinden Sie mit Wien und Österreich?
Nena: Ein Teil meiner Verwandtschaft ist vor vielen Jahren nach Wien gezogen, also habe ich einen familiären Bezug. Und ich stand mit zwei Jahren das erste Mal in Österreich auf Ski und urlaube hier immer wieder gern mit meiner Familie. Ich liebe Österreich!
Es ist noch nicht lange her, da haben Ihr Sohn und Ihre Tochter Ihnen fast zeitgleich eröffnet, dass Sie Oma werden. Wie war das? Waren Sie bei der Geburt Ihrer Enkel dabei?
Nena: Meine Tochter hatte eine Hausgeburt. Sie hat mit Hilfe einer Hebamme bei mir im Haus entbunden. Mein Sohn möchte die Privatsphäre seiner Familie wahren. Daher möchte ich dazu nichts sagen. Ich bin jetzt jedenfalls eine Double Granny (lacht).
Haben Sie Lust auf noch mehr Enkelkinder bekommen?
Nena: Sie wären auf jeden Fall sehr herzlich bei mir willkommen. Es können gern noch mehr Kinder auf die Erde kommen und uns erfreuen.
Was ist Ihnen als Mutter in puncto Erziehung wichtig?
Nena: Das Wort „Erziehung“ findet bei mir nicht statt, denn das bedeutet nur, dass ein Erwachsener das Kind in seine Richtung zieht. So lebe ich mit meinen Kindern nicht. Es ist wichtig, seine Kinder eine Zeit lang zu führen, ohne sie ständig zu belehren. Sie müssen ihr Leben selbst entdecken. Ich erzähle zwar von meinen Erfahrungen und Eindrücken, aber das heißt nicht, das sie es auch genau so machen müssen.
Sie haben 2007 in Hamburg eine eigene Schule nach demokratischem, antiautoritärem Prinzip gegründet. Was genau bedeutet das?
Nena: Kinder haben das Recht, sich frei zu entfalten, ihren Lebensplan zu entdecken, ohne dass Erwachsene reinquatschen. Sie sind gleichberechtigte Wesen, die im Mittelpunkt stehen. Diese Schule ist eine Gemeinschaft, wo jeder eine Stimme hat, auch ein 4-Jähriger. Jeder Schüler kann selbst entscheiden, was, wann, wie und mit wem er lernt. Es gibt keinen, der den Lehrplan vorgibt. Vier- bis 19-Jährige lernen gemeinsam. Kinder lernen gern von anderen Kindern. Der unterrichtende Schüler ist näher an den Schwierigkeiten als ein Erwachsener.
Und wie läuft es jetzt?
nena: Wir sind jetzt im dritten Jahr und haben etliche Anfragen. Leider ist es uns nicht möglich, mehr als 85 Kinder aufzunehmen.
Haben Sie selbst noch einen großen Wunsch, den Sie sich unbedingt erfüllen wollen?
nena: Nein. Das, was mir in den Sinn kommt, setze ich auch um. Ich wollte eine Schule gründen und habe es getan. Ich will ein neues Album machen, also produziere ich eines. Ich bin zufrieden im „Hier und Jetzt“.
Sie haben eine Ausbildung zur Goldschmiedin gemacht. Wäre eine eigene Schmuckkollektion nicht naheliegend?
Nena: (lacht) Sie sind hellsichtig! Wir haben vor ein paar Minuten das erste Mal drüber nachgedacht. Ich möchte immer mein Potenzial entfalten. Also ist alles möglich...