Model und Schwesternschülerin Ramona ließ sich in einem sexy Foto-Shooting ablichten. Nun droht ihr der Schul-Verweis.
Ramona Galler (25) versteht die Welt nicht mehr. Seit ein paar Wochen steht ihr Leben Kopf. Und alles nur wegen ein paar harmloser Fotos, die sie mit Star-Fotograf Manfred Baumann gemacht hat.
Doch wegen dieser Fotos – Puls4 zeigte Aufnahmen vom Shooting – muss sie sich einer Anhörung vor einem Disziplinar-Konsortium in der Krankenschwesternschule Leoben stellen.
Mögliche Foto-Konsequenz ist ein Schul-Verweis
„Im
schlimmsten Fall ist es so, dass ich von der Schule fliegen werde“, erzählt
Galler über die Konsequenzen des Foto-Acts. Der renommierte Fotograf kann
das nicht nachvollziehen. „Die Fotos, die wir gemacht haben, waren ein Test.
Und FHM hat sie noch gar nicht erhalten. Außerdem ist die Ramona immer
angezogen gewesen“, so Baumann zu ÖSTERREICH.
Mobbing-Attacken in der Krankenschwestern-Schule
Seit
vergangenem Oktober besucht die attraktive Blondine die Schule. Doch seit
ihre Mitschülerinnen Wind von den Fotos bekommen haben, geht es rund. „Ich
finde es schade, dass ich gemobbt werde. Ich meinte das eigentlich nur
positiv, als ich mich an diese Fotos gewagt habe!“
„Wollte dem Berufsstand mit Fotos nicht schaden!“
Vor
der Kommission heute wird sich Galler genau deshalb aber rechtfertigen
müssen. In den Augen dieser sind diese Fotos freilich zu viel des Guten.
„Nur, man stelle sich das vor: Da macht eine junge Frau im Jahr 2010 ein
paar Fotos, bleibt dabei immer verhüllt und man will ihr trotzdem einen
Strick daraus drehen!“, empört sich Galler und gibt sich kämpferisch.
„Ich werde kämpfen und lasse mir nichts gefallen“
Das
kann sie auch sein – denn von der Facebook-Community hat sie volle
Rückendeckung. „Ich will das durchfechten und meine Argumente auch
vorbringen“, erklärt sie.
Fast missionarisch geht sie in die heutige Verhandlung, die über ihre
weitere Laufbahn entscheidet, heran: „Ich will dabei auch eine kleine
Vorreiterrolle für all jene Frauen einnehmen, die vielleicht schon in einer
ähnlichen Situation waren, sich aber nicht wehren konnten!“
Also,
viel Lärm um nichts? Bestimmt nicht. Denn Ramona Galler geht es ums Prinzip.
Und dafür will sie bis in die letzte Instanz auch kämpfen.
Das
Österreich-Interview
ÖSTERREICH: Was wird Ihnen konkret
vorgeworfen?
Ramona Galler: Dass ich diese Fotos gemacht habe und damit dem Berufsstand „Krankenschwester“ schade. Doch mir liegt nichts ferner als das, weil ich ja selbst diesen Beruf ausüben will.
ÖSTERREICH: Es wird erzählt, an Ihrer Schule würden Sie gemobbt werden.
Galler: Und wie! Außer innerhalb meiner eigenen Klasse. Aber ich werde jetzt einfach kämpfen. Denn es kann doch nicht sein, dass man im Jahr 2010 ein Shooting in seiner Privatzeit macht, das in keiner Weise obszön oder lasziv ist, und dafür wird man danach an den Pranger gestellt.
ÖSTERREICH: Was ist das Schlimmste, das Ihnen nach der Anhörung heute passieren könnte?
Galler: ...dass ich der Schule verwiesen werde und meine Ausbildung nicht fortsetzen kann. Ob ich gute Noten habe – und die habe ich –, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Doch selbst wenn ich keine guten Noten hätte, wäre das alles doch grotesk. Aber ich lasse mir das nicht gefallen. Ich will das durchfechten und meine Argumente auch vorbringen. Ich will dabei auch eine kleine Vorreiterrolle für all jene Frauen einnehmen, die vielleicht schon in einer ähnlichen Situation waren, sich aber nicht wehren konnten.
ÖSTERREICH: Bereuen Sie es, die Fotos gemacht zu haben?
Galler: Keineswegs! Ich wollte ja nicht den Beruf schädigen. Im Gegenteil, ich finde sogar, dass das eine gute Werbung mit sich gebracht hätte.