Die Frauen Frage dieses Wochenendes: Ist "Sex and the City 2" perfekte Unterhaltund oder Ärgernis? Der Film polarisert.
Die Frauen-Fragen des Wochenen-Endes? Ist „Sex and the City II“ perfekte Unterhaltung – oder ein Ärgernis? Es hagelt viel Kritik – und wenig Lob.
Wien
Power-Shopping, Cocktails schlürfen und Männer anbaggern im Wüstensand: Carrie Bradshaw und ihre drei Girlfriends aus New York sind wieder im Kino gelandet – diesmal in Abu Dhabi. Madonna, Österreichs bestes Frauenmagazin, organisierte gestern die Premiere des neuen Films in Österreich. 300 Leserinnen und 100 VIPs sahen sich den Streifen in der Lugner Kino City in Wien an ...
.... und danach gab es nur ein Gespräche-Thema: Wird hier 146 Minuten lang Unterhaltung geboten. Oder ist der Film Österreichs Frauen einfach zu blödsinnig?
Bei der Sex and the City Afterpreview-Party im Palffy Club unterhielt man sich über den neuen Kino-Streifen.
Hier die Fotos von der Sex and the City After-Party
Das Publikum war in zwei Lager geteilt. Die großen Streitpunkte:
Armselige Dialoge
Das Drehbuch hat große Mängel: In der TV-Serie gibt es witzige, pointierte Dialoge – für echte Fans sind die im Film viel zu banal. „Die Damen leben in einer Welt, in der kaum jemand mehr als drei Sätze spricht“, sagt der renommierte Filmkritiker Roger Ebert von der Chicago Sun.
Die Handlung ist stumpfsinnig
Filmexperten sehen keinen durchgängigen Plot. Christian Henning von der deutschen Bild: „Gähnende Langeweile, garniert mit ein paar Kalauern. Rote Fäden finden sich allenfalls in den schicken Kleidern. Echte Sorgen, die den Film spannend machen würden, hat keine der Damen.“
Falsche Location
Sex and the City ist untrennbar mit der Metropole New York verbunden. Doch nicht in diesem Film. Der Großteil spielt im Wüstenstaat Abu Dhabi. Model Christine Reiler nach der Premiere: „New York hat der Serie viel Flair gegeben.“
Aus mit Frech
Den Charme der Serie machte die Suche der Girls nach dem perfekten Mann und nach viel Sex aus. Im Film haben drei der vier Damen fixe Partner. Wo ist der Witz?
Was bleibt:
Schön wie Vogue
Größter Pluspunkt ist die Ästhetik. Der Kameramann zaubert wunderschöne Bilder auf die Leinwand.
Die Mode
Rekord: Im Film werden 300 Kleider hergezeigt, allein Carrie trägt 81. Wert: 8 Millionen Euro. Immerhin.
Geteilte Meinungen bei den Promis: Die Nachkritik von Österreichs VIP-Frauen
„Der Film hatte nicht viel Pepp“
Doris Bures, Ministerin„Meine Tochter ist ein großer Fan, deshalb bin ich mit ihr zum Film gegangen. Ich mag die Szenen die in New York spielen besonders, diese Stadt ist faszinierend.
Christine Reiler, Top-Model
„Der Film hatte nicht den Pepp, den man aus der Serie gewöhnt ist. Ich fand es schade, dass die Story kaum in New York gespielt hat.“
Sabine Landl, Puls 4
„Film war ganz gut. Haben sich selber auf die Schippe genommen. Aber der Film war zu lange, es hat sich gezogen.“
Uschi Fellner und Daniela Bardel über den Film:
Uschi Fellner
Es stimmt. „Sex and the City 2“ hat den Tiefgang einer Regenpfütze und die Gags sind eher vermurkst statt cool (es ist definitiv unlustig, wenn zwei Luxusladys mit Champagner auf alle Frauen anstoßen, die sich keine Nanny leisten können). Prinzipiell lässt sich der Film unter „banales Geschnatter“ einordnen, aber...
So what? Das echte Leben hat im Regelfall mehr Tiefgang, als uns lieb ist. Was spricht dagegen, sich 146 Minuten lang astreine Peinlichkeiten erste Reihe fußfrei reinzuziehen? Was von SATC 2 immer noch bleibt, ist ein Feuerwerk an modischen Ideen und Bildern, wie von Annie Leibovitz für Vogue gemacht (und die Schuhe, Mädels, sind echt nicht schlecht). Also: Dialoge ignorieren, Gehirn auf Denkpause schalten, Bilder genießen. Dann funktioniert der Film und seine Botschaft: Männer gehen. Schuhe bleiben. Oder, hollywoodphilosophisch betrachtet: Gönn dir öfter mal was Blödes, es wirkt!
Daniela Bardel
Desperate Housewives ohne Sex. Dieser Film hat mich wütend gemacht, denn ich bin Fan der Serie. Was wurde bloß aus den toughen Karrierefrauen aus Manhattan, die ich einst für ihre Stärke, Leidenschaft und Selbstironie geliebt habe? Nun stolpern sie in teuren Kleidern und High Heels als mittelalterliche Upperclass-Tussis durch den Wüstensand und lamentieren über ihre faden Ehen. Handlung: Null! Kein Sex-Talk und keine City.
Aus Mr. Big wurde ein Schwarz-Weiß-Filmliebhaber, der sich von einer ständig nörgelnden Carrie domestizieren lässt. Fad. Aus sexy Samantha eine schwitzende Menopausen-Nymphomanin, die halb nackt für die Gleichberechtigung der Frauen im Nahen Osten kämpft. Zum Fremdschämen. Aus Charlotte und Miranda frustrierte Mütter. Einfach zu dumm!