Native

So lebt Falcos Liebe heute

07.11.2009

In den Adern von Caroline Perron fließt indianisches Blut. Falcos Verlobte über ihr neues Leben.

Zur Vollversion des Artikels
© Chris Singer
Zur Vollversion des Artikels

Ja, Hans wäre stolz auf mich!“, freut sich Caroline Perron (35), als wir sie zum MADONNA-Talk in Wien treffen. Das Outfit des kanadischen Topmodels, das 14 Monate an Falcos Seite verbrachte, Hans Hölzls letzte große Liebe war, verwundert zunächst ein wenig. Als die Schöne dann von ihrer indianischen Herkunft, der Kultur, Philosophie und Spiritualität der „Native People“ erzählt, wird schnell klar: Kein Outfit ist passender für Caroline Perron alias Oota Dabun. Um der Welt die „Aboriginal Culture“ näher zu bringen, hat sie jetzt eine internationale Plattform gegründet (Infos: www.ootadabun.at ). Um diese zu promoten, verbringt Perron nun einige Wochen in Europa. Nach Österreich, wo sie sich durchaus vorstellen könnte, zu leben, führte sie jedoch vor allem einer – Falco … oder viel mehr: „ihr Hans“.

Frau Perron, oder muss ich Oota Dabun sagen?

Caroline Perron : Nein, ich bin natürlich auch die Caro – Oota Dabun ist der indianische Name, den mir mein Vater im Alter von zwölf gab. Er bedeutet „Tagesstern“.

Sie sind zurzeit in Österreich, um Ihr neues Projekt zu promoten, das ja in einem krassen Gegensatz zur Modewelt steht.

Perron: Ich habe 2008 die internationale Plattform für „Native People“ gegründet. Einerseits, weil ich zu meinen eigenen Wurzeln zurückkehren wollte, andererseits, um den Menschen überall in der Welt unsere Kultur, Spiritualität und außergewöhnliche Verbindung zur Natur näher- zubringen. In mir fließt indianisches Blut, und ich möchte, dass die Welt viel mehr Einblick in die Seele meines Volkes bekommt.

Sie sagen „zu Ihren Wurzeln zurückkehren“ – gab es Zeiten, in denen Sie sich von Ihrer Herkunft distanziert haben?

Perron: Natürlich habe ich durch meinen Beruf als Model und das viele Reisen in die großen Modemetropolen ein wenig den Kontakt zu Matagami ganz im Norden Kanadas, wo ich bis zu meinem zwölften Lebensjahr lebte, verloren. Aber in meinem Herzen war meine Kultur immer fest verankert. Heute besuche ich regelmäßig viele verschiedene Reservate – im Rahmen meines Projektes, aber auch, um unsere Rituale leben zu können.

Wie schwer war es, sich als junges Mädchen in dieser völlig anderen Welt, dem Modelbusiness, zurechtzufinden?

Perron: Schon sehr schwer. Die Diskrepanz zwischen den Welten ist enorm. Was aber für mich besonders schwierig war: zu lernen, wem ich tatsächlich vertrauen und glauben kann. Wir „Natives“ sind ein sehr offenes, ehrliches Volk – bis heute muss ich aufpassen, dass ich nicht immer alles für bare Münze nehme.

Abseits Ihrer „Native People“-Initiative haben Sie auch noch andere Projekte nach Europa geführt – nämlich eigentlich wieder Hans Hölzl alias Falco …

Perron: Ja. Horst Bork, der Ex-Manager von Hans, hat mich gefragt, ob ich für sein neues Buch „Falco – Die Wahrheit“, das in den nächsten Tagen erscheint, mit ihm zusammenarbeiten möchte. Außerdem kommt in drei Wochen eine neue CD mit bisher unveröffentlichten Songs von Falco auf den Markt. Ein Lied heißt „Jeanny Part 3 – The Spirit never dies“. In dem Video dazu spiele ich mit. Ich fand diesen Titel so unglaublich zu mir und meiner indianischen Sichtweise passend.

Hat sich Falco für Ihre Familie und deren Kultur interessiert?

Perron: Sehr sogar! Wir haben zusammen meine Familie in Kanada besucht. Hans wollte alles über meinen „Background“ wissen. Er hat zunehmend Gefallen an unserer Spiritualität und Philosophie gefunden. Das hat man sogar an seinem Outfit, aber auch an vielen Einrichtungsgegenständen in seinem Zuhause gemerkt.

Vermissen Sie Hans Hölzl oft?

Perron: Natürlich gibt es noch immer Zeiten, in denen ich traurig bin, nicht mehr Zeit mit ihm gehabt zu haben – aber wenn ich an die schönen Stunden mit ihm denke, geht es mir wieder gut.

Leben Sie heute wieder in einer Beziehung?

Perron: Ich habe jemanden kennengelernt, aber das ist noch ganz frisch. Ich habe immer davon geträumt, eine Familie und Kinder zu haben – jetzt bin ich schon 35. Ich hätte früher mit dem Kinderkriegen beginnen müssen (lacht).

Zur Vollversion des Artikels