Ein Rock-Event der unvergesslichen Art: Paul McCartney begeisterte beim Tour-Auftakt in Hamburg.
^Hamburg am Mittwochabend. Im Fußballstadion unterlag Rapid dem HSV. Kaum 200 Meter weiter triumphierte zur gleichen Stunde Paul McCartney – und mit ihm der Geist der Beatles. Der Auftakt von McCartneys Europatournee in der randvollen Color Line Arena geriet zu einer vor Kreativität strotzenden Rock-Zeitreise in eine Vergangenheit, die bis heute unverschämt modern klingt. Die Folge: Das Publikum versank im kollektiven Glücksrausch.
Das Glück dieses Abends in Zahlen: Der 67-jährige Paul McCartney und seine vierköpfige Begleitband standen ohne Pause zwei Stunden und 40 Minuten auf der Bühne. Sie spielten 36 Songs – davon 22 von den Beatles.
Frisch wie nach einer Verjüngungskur
Das Glück in Worten:
Die McCartney-Band näherte sich dem Sound der Beatles so perfekt an, dass
man fast glauben konnte, die Fab Four seien wieder auferstanden. Die Musiker
interpretierten die legendären Hits – von Magical Mystery Tour bis Sgt.
Pepper, von Eleanor Rigby bis Yesterday, von Drive My Car bis Get Back –
nicht neu, sondern brachten die Original-Arrangements über die Rampe. Das
Kunststück dabei: Die Musiker füllten so viel pralles Leben in die
Rock-Evergreens, dass diese frisch wirkten wie nach einer Verjüngungskur.
Wermutstropfen
Der Ex-Oberbeatle war ein Ereignis für sich. Mal
ließ er den wilden Rocker raushängen (bei Helter Skelter), mal betörte er
die Fans mit Balladen à la Hey Jude. Herausragend und tief berührend:
Blackbird, im Solo gesungen.
Der McCartney-Tross zieht mit der Good Evening-Tour jetzt weiter nach Köln, Paris und London (Finale am 22.12.). Ein Wermutstropfen: Es gibt keinen Österreich-Termin . Doch es gibt das famose, soeben erschienene Album Good Evening New York City. Auf zwei CDs und einer 140-Minuten-DVD ist das Repertoire der Europa-Konzerte beinahe komplett enthalten.